Saisonauftakt fix

Streik an der Mailänder Scala beendet

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Die Gewerkschaften und der Verband der italienischen Opernhäuser einigten sich doch.

Die Belegschaft der Mailänder Scala, die in Streik getreten ist, um ihren Forderungen nach einem neuen Kollektivvertrag Nachdruck zu verleihen, hat ihrem Protest ein Ende gesetzt. Die Gewerkschaften und der Verband der italienischen Opernhäuser erreichten dank der Vermittlung des italienischen Kulturministers Francesco Rutelli eine Einigung über mehrere Forderungen der Belegschaft der Opernhäuser. Um einen neuen Kollektivvertrag zu fordern, waren in den vergangenen Tagen mehrere Aufführungen in Mailand, Florenz, Genua und Bologna abgesagt worden.

Die Gewerkschaften zeigten sich zufrieden. "All unsere Forderungen sind angenommen worden", sagte ein Gewerkschaftssprecher nach Angaben der römischen Tageszeitung "La Repubblica" am Mittwoch. Kommende Woche sollen auf nationaler Ebene Verhandlungen über den neuen Kollektivertrag eingeleitet werden, der unter anderem die Anstellung von neuem Personal in verschiedenen Opernhäusern vorsehen soll.

Hinzu verpflichtete sich die Regierung Prodi, mehr Ressourcen für das in den letzten Jahren stark benachteiligt Ballett zur Verfügung zu stellen. Ein nationales Gesetz, das den öffentlich unterstützten Opern- und Konzerthäusern interne Tarifregelungen untersagt, soll jetzt geändert werden. "Der gemeinsame Wille hat gesiegt, die Professionalität der Belegschaft anzuerkennen. Wir müssen für das Wachstum der Opernhäuser in Italien arbeiten, die das Stolz unseres Landes sind", sagte Rutelli.

Scala-Intendant Stephane Lissner feierte. In den vergangenen Tagen hatte die Scala-Belegschaft mit dem Boykott der Saisoneröffnung am 7. Dezember gedroht. Die große Auftakt-Premiere unter der Leitung von Daniel Barenboim ist Wagners "Tristan und Isolde" gewidmet, Regisseur ist Patrice Chereau.

"Ich habe großen Enthusiasmus in den Musikern gespürt, die mit mir an der Aufführung der Oper arbeiten. Ich hoffe, dass die Scala zu einer immer größeren wirtschaftlichen und künstlerischen Autonomie gelangt", sagte Barenboim. In der Scala sind rund 800 Angestellte beschäftigt. Die Zahl der Scala-Aufführungen ist in diesem Jahr auf 260 gestiegen, als Überschuss werden im kommenden Jahr mehr als zwei Millionen Euro erwartet

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