Rammstein liefern heute in Wien die provokanteste Show des Jahres.
Los geht‘s heute knapp nach 21.30 Uhr gleich mit einer Provokation: Mit Masken, Österreich-Fahne, Propaganda-Symbolen und SM-Montur marschieren Rammstein in der Wiener Stadthalle zum zunächst quer durch die 15.000 Fans und dann weiter über eine vom Hallendach heruntergelassene Schwebebrücke auf die Bühne – Assoziationen à la „Reichsparteitag“ werden schon zum Opener Sonne provoziert.
Bis zum Finale Ich Will inszeniert die ebenso umstrittene (Zensur, Jugendverbot, Gefägnis-Strafen) wie beliebte (jede CD auf Platz 1) Skandal-Band ihre 20 größten Hits als brachiales Schock-, Sex- und Flammen-Inferno. Das seit Wochen ausverkaufte ÖSTERREICH-Konzert ist der Aufreger des Jahres.
Feuer, Explosionen, Raketen
Die zweistündige Made In Germany-Show ist nichts für schwache Nerven. Jeder Song – die größten Hits und Aufreger der letzen 15 Jahre (siehe Setlist) – wird von Feuerwerken, Flammenwerfern und quer durch die Halle geschossene Raketen begleitet; in Summe ergibt das weit über tausend Explosionen.
Doch nicht nur als Pyromanen wissen Rammstein zu erregen: Zum Index-gefährdeten Kannibalen-Hit Mein Teil verkleidet sich Sänger Till Lindemann als blutrünstiger Schlächter und „killt“ Keyboarder Flake – zuerst im Kochtopf, dann mit Flammenwerfer, schließlich am Strick. Noch krasser ist die Inszenierung von Bück Dich: Auf allen Vieren und von Drummer Doom Schneider ausgepeitscht, robben Rammstein in SM-Montur zur Zweit-Bühne – dort holt Lindemann den (Plastik-)Penis raus und onaniert ins Publikum. Bei Pussy folgt ein Ritt am Riesenpenis – samt Konfetti-Ejakulation.
Kein Fritzl-Song für Wien
Angedeuteter Anal-Verkehr (Mann gegen Mann), eine Schlauchboot-Fahrt übers Publikum (Haifisch) oder brennende Flügel (Engel) komplettieren den Konzert-Schocker. Nur den umstritten Fritzl-Song Wiener Blut lässt man diesmal aus. Die Show ist auch so Provokation genug.
