Mit ihren zarten weißen Blüten und der leuchtend gelben Mitte wirkt sie wie ein freundlicher Farbtupfer im Garten. Doch genau darin liegt die Gefahr: Was wie ein Gänseblümchen aussieht, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als invasives Unkraut – und sollte sofort entfernt werden.
Wenn Sie in Ihrem Garten eine zarte Pflanze mit weißen Blüten entdecken, lohnt sich ein genauerer Blick. Denn was auf den ersten Blick harmlos erscheint, kann in Wirklichkeit gefährlich für Ihre grüne Oase werden. Zwar erinnert die Pflanze an Kamille oder Gänseblümchen – doch der Schein trügt: Beim vermeintlich hübschen Neuzugang handelt es sich oft um das einjährige Berufkraut, einen invasiven Eindringling, der sich unkontrolliert ausbreitet und unsere heimische Pflanzenwelt massiv bedroht.
Berufkraut: Täuschend schön und extrem gefährlich
Auf den ersten Blick wirkt das einjährige Berufkraut (Erigeron annuus) wie eine Bereicherung für jede Blumenwiese. Tatsächlich stammt es ursprünglich aus Nordamerika und wurde versehentlich eingeschleppt. In Europa fühlt es sich jedoch mittlerweile pudelwohl – und das ist ein Problem. Denn diese Pflanze ist außergewöhnlich konkurrenzstark, verbreitet sich explosionsartig und verdrängt mit der Zeit empfindliche heimische Arten.

Seine Blüten ähneln harmlosen Pflanzen wie Kamille oder Gänseblümchen. Doch während diese wertvolle Nahrung für Insekten bieten und sich natürlich ins ökologische Gleichgewicht einfügen, leistet das Berufkraut kaum einen Beitrag zur Artenvielfalt – und gefährdet sie im Gegenteil sogar.
So erkennt man das Berufkraut
Das Berufkraut ist eine hochwachsende Pflanze mit aufrechtem, verzweigtem Stängel und kleinen, margeritenähnlichen Blüten. Die weißen, schmalen Blütenblätter stehen um eine gelbe Mitte herum. Es kann bis zu 1,5 Meter hoch werden und gedeiht besonders gut auf nährstoffarmen Böden, an Straßenrändern, auf Brachflächen oder in offenen Gärten.
Ein einzelnes Exemplar kann bis zu 50.000 Samen produzieren, die sich leicht durch den Wind verbreiten. Selbst kleinste Bestände können sich innerhalb kurzer Zeit zu großflächigen Kolonien entwickeln.
Warum das Berufkraut zur Gefahr wird

Die größte Gefahr geht vom unkontrollierten Wachstum aus. Das Berufkraut verdrängt heimische Wildpflanzen und verändert dadurch die Zusammensetzung ganzer Lebensräume. Es schafft monotone Vegetationsflächen, in denen spezialisierte Insekten keine Nahrung mehr finden.
So wird man das Berufkraut los
Wer das Berufkraut im eigenen Garten entdeckt, sollte nicht zögern. Die Pflanze muss rechtzeitig mitsamt der Wurzel entfernt werden. Nur so lässt sich verhindern, dass sich die Samen weiter ausbreiten. Wichtig: Nicht auf den Kompost werfen! Denn dort überleben die Samen und keimen möglicherweise erneut. Die Entsorgung sollte über den Restmüll oder eine kommunale Grünschnittannahme erfolgen.