Zu Gast bei Neo-Clubbing-Queen Lotte Tobisch
Jedes Lebensalter hat seine Vor- und Nachteile“, sagt eine, die es einfach wissen muss: Lotte Tobisch. Die 85-jährige Grande Dame (bei kaum jemandem trifft dieser Titel so zu wie bei ihr) gewährte mir letzte Woche einen kurzen, aber umso beeindruckenderen Einblick in ihr Leben. „Mein Terminkalender ist zwar bummvoll, aber ich schiebe sie ein“, trällert die ehemalige Opernball-Organisatorin ins Telefon, bevor ich sie in ihrer Wohnung in Opernnähe besuchen darf. Immerhin ist sie gerade erst aus Dresden zurückgekommen. „So lange es geht, will ich mir die Welt ansehen!“
Ihr Zuhause: ein Abbild ihrer Seele. Elegant, aber liebevoll, stilsicher und dennoch facettenreich, weltoffen und dennoch geerdet. „Sie dürfen alles machen, nur um Himmels Willen bitte keine Nahaufnahmen von mir!“, poltert sie energisch unseren Fotografen Chris Singer an. „Ich schäme mich nicht für mein Alter, aber man muss es ja nicht übertreiben.“ Dafür genießt Lotte Tobisch auch die Vorteile des Älterwerdens in vollen Zügen. „Man kommt immer mehr drauf, was wirklich zählt im Leben: Liebe, Freundschaft und Treue. Und man pfeift sich einfach weniger.“ Am 3. 12. kann man sich davon beim Glamourclubbing „Glitzeria“ überzeugen – da bittet Tobisch mit 85 Jahren nämlich auf den Dancefloor. Und Party-People aufgepasst: diese Frau hat mehr Power als wir alle zusammen!
Daniela Schimke ist MADONNA-Chefredakteurin; d.schimke@oe24.at