Power-Frau. Lena Hoschek (35) ist eine der erfolgreichsten, österreichischen Modedesignerinnen. Im Juli erwartet sie ihr erstes Kind. In MADONNA spricht sie über Karriere, ihren Erfolg und Pläne als „Working Mom“.
Zu Gast bei Lena Hoschek in ihrem eindrucksvollem Atelier im 12. Wiener Gemeinde Bezirk. 35 Angestellte arbeiten hier für die Designerin. Schneiderei, Marketing, Online-Shop, Geschäftsführung! Auf 400qm renovierter Fläche vereint sich das gesamte Hoschek-Team, und es wird schnell klar: der Weg, um in solch einem Edel-Atelier resedieren zu können, war kein leichter.
Karriere. Vor 11 Jahren gründete Hoschek ihr Mode-Label. Kurz darauf kam der erste internationale Schritt. Eine eigene Show auf der Berlin Fashion Week, von der sie nach wie vor jedes Jahr fixer Bestand-Teil ist. Ein Shop in der Wiener Innenstadt und diverse Celebraty-Ausstattungen folgten. In MADONNA spricht Hoschek über Erfolg und Fehler. Und sie plaudert über Zukunftspläne als werdende Mutter, denn im Juli erwartet sie mit Gatten Mario Frajuk ihr erstes Kind.
Du bist 11 Jahre im Business. Worauf bist du besonders stolz?
Hoschek: In den Medien wird oft gefeiert, dass gewisse Stars wie z. B. Katy Perry oder Dita von Teese meine Kleider tragen. Das ehrt mich und ist gutes Marketing, aber das sind nicht die Highlights meiner Karriere. Meine größten Erfolge waren eigentlich am Anfang. Als Kunden begonnen haben, meine Kleider zu kaufen. Dass mein Label kontinuierlich gewachsen ist und ich expandieren konnte. Das ich es mir leisten konnte, mehr Personal einzustellen. Alles, was mich geschäftlich weiter- bringt – darauf bin ich stolz.Mein persönliches Highlight ist, dass ich es mir jetzt leisten kann, schwanger zu sein. Dass ich weiß, ich kann mich aus gewissen Bereichen zurückziehen. Das zeigt mir, wo mein Label jetzt steht.
Und deine größten Fehler?
Hoschek: Es war alles ein „learning by doing“-Prozess. Am Anfang habe ich viele Fehler gemacht. Bei der ersten Berlin Fashion Show wusste ich nicht, dass wir das Zelt überbuchen müssen, damit es tatsächlich voll ist. Aber das sind Dinge, die ich gelernt habe. Ich hatte keine Investoren oder reiche Eltern, die mir Start-Kapital gegeben haben. Ich habe mir alles selber aufgebaut und beigebracht. Mir haben zwei Banken geholfen, mich aufs nächste Level zu stellen. Auch hier war ich wirtschaftlich auf mich alleine gestellt, und musste viel lernen. Aber heute bin ich sehr stolz darauf.
Lena Hoschek in ihrem Atelier (Foto:Fürtbauer)
Deine aktuelle Sommer-Kollektion steht unter dem Titel: AHOY! Was hat dich für die Kollektion inspiriert?
Hoschek: Wie bei allen Kollektionen habe ich auch bei der AHOY!-Kollektion mit Pinterest Boards gearbeitet. Für meine unterschiedlichen Kollektionen verfolge ich immer eine gewisse Strategie. Ich wechsle zwischen Retro und Ethno. Deshalb habe ich mich für AHOY! auf eine Reise ins 19. Jahrhundert gemacht und mich von der damaligen Bade- und Strandkultur inspirieren lassen. Auch wenn in meinen Kollektionen meist Kleider und Röcke dominieren, finden sich bei AHOY! auch Playsuits mit Matrosenkragen und hoch sitzende Marlene-Hosen. Verlässlich konstant bleiben bei mir bei allen Kollektionen die Schnitte. Das Wichtigste bei meinen Stücken ist mir, dass es die Trägerin schöner macht. Nicht umgekehrt. Das ist mein Grundsatz. Ich will schöne Sachen machen, die zeitlos bleiben und die man immer weitergeben kann.
Wie schwer ist es, auf Knopfdruck kreativ zu sein?
Hoschek: Es ist gut, dass ich durch die Berlin Fashion Week Druck habe. Ich selber bin da nachlässig. Mein Team und ich schwitzen die Wochen vor der Show. Zeitmanagement ist mein größtes Manko. Kurz vor knapp bin ich aber tatsächlich am kreativsten.
Wie entspannst du am besten?
Hoschek: Früher konnte ich am besten beim Feiern abschalten. Jetzt ist das natürlich anders durch die Schwangerschaft. Ich muss ehrlich sagen, ich leide unter Alkoholentzug (lacht). Nein, im Ernst... Ich bin kein getriebener Mensch. Ich kann auch gut faul sein und nichts tun, oder entspanne draußen in der Natur. In unserem neuen Haus in Wien haben wir sogar einen kleinen Garten. Das genieße ich sehr.
Jetzt bist du schwanger. War es ein Wunschkind?
Hoschek: Ja. Es kommt Mitte Juli zur Welt. Nach der Fashion Show ist es Gott sei dank immer etwas ruhiger. Da habe ich dann auch wirklich Zeit Mama zu sein.
Und danach?
Hoschek: Danach werde ich mich natürlich auch wieder meinem Label widmen. Aber das Ziel ist es, ganz sicher weniger zu machen. Ich werde mich nicht mehr in jedes Detail einschalten. Etwas zurückzutreten, dafür ist jetzt die Zeit reif.
Bub oder Mädchen?
Hoschek: Das wissen wir noch nicht.
Gefühl?
Hoschek: Eher Bub, aber was weiß man schon....?
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