In der Modewelt heißt es oft: jede gegen jede. Doch Adwoa Aboah und Emily Ratajkowski zeigen, dass es auch anders geht. In Lena Dunhams neuer Netflix-Serie Too Much stehen die beiden Models und Schauspielerinnen gemeinsam vor der Kamera. Hinter den Kulissen verbindet sie längst mehr als nur ein Job.
Für Net-A-Porter's Digital-Magazin PORTER trafen sich Adwoa Aboah und Emily Ratajkowski zum Gespräch – über Rollenbilder, Mutterschaft und den Versuch, sich in einer wettbewerbsgetriebenen Branche gegenseitig zu stärken, statt auszustechen. Was daraus entsteht, ist mehr als ein klassisches Interview: ein seltener, intimer Einblick in zwei parallele Lebenswege, die sich immer wieder kreuzen.
Beide begannen früh mit dem Modeln, wurden zu Symbolfiguren ihrer Generation und bauten sich später neue Karrieren auf: Aboah als Schauspielerin und Gründerin der Plattform Gurls Talk, Ratajkowski als Autorin und Aktivistin.
Transparenz statt Konkurrenz
Kennengelernt haben sich Aboah und Ratajkowski vor acht Jahren auf der Met Gala – beide allein, beide etwas verloren im Getümmel. „Wir haben uns sofort aneinander festgehalten“, erinnern sie sich im Gespräch. Aus dieser spontanen Begegnung ist eine tiefe Verbindung entstanden, getragen von ähnlichen Erfahrungen.
„Alles in dieser Industrie ist darauf ausgelegt, dass Frauen nicht miteinander reden“, sagt Ratajkowski im Interview. „Du kennst nicht die Gagen der anderen, man hält sich gegenseitig klein.“ Mit Aboah fand sie eine Gesprächspartnerin, mit der genau das möglich war – offen sprechen über Geld, Macht und Ungerechtigkeit. „Ich will, dass das die Norm wird.“
Auch Aboah kennt das Gefühl, sich selbst zu hinterfragen – trotz oder gerade wegen des Erfolgs. „Wir mussten uns oft gegenseitig daran erinnern: Du bist es wert. Du darfst mehr verlangen.“ Beide wissen, wie einsam der Weg nach oben sein kann – und wie heilsam echte Verbundenheit.
Längst haben sich beide aus der Rolle der „perfekten Model-Hülle“ gelöst und ihre öffentliche Präsenz mit Haltung gefüllt. Ratajkowski lebt heute als alleinerziehende Mutter in New York, engagiert sich politisch und spricht offen über Körperbilder, Macht und Gerechtigkeit. Aboah, frisch aus der Babypause zurück, sagt: „Ich manifestiere Freude. Ich will die kleinen Momente feiern.“
Ihre Botschaft ist klar: Erfolg muss nicht einsam machen. Wenn Frauen einander unterstützen, entsteht etwas, das weit über Karriere hinausgeht – eine neue Form von Stärke, die sich nicht über Konkurrenz definiert, sondern über Verbundenheit.