Eine US-Studie konnte erstmals nachweisen, dass Übergewicht das Gehirn rascher altern lässt.
Dicke haben deutlich weniger Hirnmasse. Dass Übergewicht das Risiko für Herz- und Kreislauferkrankungen erhöht, ist hinlänglich bekannt. Laut einer Studie der International Association for the Study of Obesity (IASO) lassen übermäßige Fettdepots aber auch die grauen Zellen im Gehirn schrumpfen.
Sorge um Bevölkerungs-Potential
Die Wissenschafter haben
Übergewichtige mittels Kernspintomograf untersucht und ihr Gehirn vermessen.
Ergebnis: Je höher das Körperfett, desto weniger Nervengewebe gibt es im
Gehirn. Da der Anteil Übergewichtiger in den USA und Europa kontinuierlich
steigt, sorgen sich Experten bereits um das geistige Potenzial der
Bevölkerung. „Drei von vier Österreichern sind übergewichtig“, bestätigt
auch Internist Friedrich Hoppichler. Jeder Fünfte ist sogar fettleibig
(adipös).
Warum das Körperfett zu einem Schwund der Gehirnmasse führt, ist noch nicht geklärt. Doch die Forscher konnten eindeutig nachweisen, dass bei Übergewicht vor allem der Stirnlappen, der für Planung und kognitive Leistungen zuständig ist, degeneriert. „Damit ist bewiesen, dass Übergewicht zu einer Degeneration von Nervenzellen im Gehirn führt. Und das Risiko für Demenz erhöht“, so der Wiener Neurologe Andreas Walter.