Wie man trotz rosaroter Brille erkennt, mit welchem Typ man es zu tun hat, wie er tickt – und ob er der Richtige ist, verrät ein neues Buch. Vom Workaholic bis zum Schwiegersohn in spe – hier die (nicht ganz ernst gemeinte) Wahrheit.
Die „Gattung“ Mann ist für viele Frauen immer noch ein Rätsel. Oft ist die nach außen hin demonstrierte Fassade geschickt gewählt oder die rosarote Brille nur allzu gut getönt, um die eigentlich gar nicht so tollen Herren der Schöpfung schon nach wenigen Dates in den Wind zu schießen. Nicht ohne Grund heißt es, dass Verliebtsein blind macht – in der anfänglichen Fixierung überhöht man das Gegenüber auf unrealistische Weise und vernachlässigt schnell mal die eigene Vernunft. Außerdem hat sich auch die Männerwelt weiter- und zu einem höchst komplexen Gefüge entwickelt, in dem man schon mal den Überblick verlieren kann.
© Knaur
Er ist der Traum aller Mütter und möchte bereits nach dem ersten Date Ihre Eltern kennen lernen. Mit Begeisterung sieht er sich jede eingelegte VHS-Kassette aus Ihrer Kindheit an – nicht nur Ihre Gegenwart und Zukunft sind ihm wichtig, auch auf die Vergangenheit ist er scharf. Der Schwiegersohn in spe setzt auf Sicherheiten und Sie merken schnell – abgesehen von dem neuen Haarschnitt Ihrer Mutter fehlt der Gesprächsstoff. Auf Familienfeiern sind Sie vielleicht das glänzende Vorzeigepaar, sind Sie aber zu zweit, folgt das große Schweigen. Der Schwiegersohn wird schnell zum Bruder, den Sie nie hatten, aber will man mit diesem liiert sein?
© Knaur
Mit seinem Karohemd und der Strickmütze sieht er aus, als ob er gerade aus dem Wald käme – dabei kann der Hipster nicht einmal einen Nagel in die Wand schlagen. Er träumt davon nach New York zu ziehen und sein eigenes Bier zu brauen, anstatt dies jedoch wahr zu machen, hängt er lieber an seinem Smartphone. Seine Freundin muss den Hipster schmücken und ihn noch cooler wirken lassen – aber wehe der, die einen Hauch Mainstream an den Tag legt. Dabei vergisst der Hipster, dass seine Subkultur längst im Mainstream angekommen ist. Und durch das stilistische Diktat, dem er sich unterwirft, outet er sich als größter Spießer überhaupt.
© Knaur
Der hohle Beau wurde aufgrund seines Aussehens sein Leben lang bevorzugt, sodass er sich noch nie richtig anstrengen musste. Die Folge ist, dass er diese Vorteile als selbstverständlich hinnimmt. Es kann sein, dass er sich seiner Schönheit gar nicht bewusst ist – was ihn noch liebenswerter macht, im schlechtesten Fall ist er seines Aussehens gewahr, weshalb er eine Arroganz gegenüber Menschen an den Tag legt, die ihm optisch unterlegen sind – höchstwahrscheinlich gehören Sie auch dazu. Da er sich gegenüber dem anderen Geschlecht jedoch nie bemühen musste, ist er extrem schlecht im Bett, diesen Typus kann man also unbedacht auslassen.
© Knaur
Er arbeitet permanent, auch am Wochenende. Trotz Dienstschluss checkt er ständig seine Mails. Eine Beziehung mit einem Workaholic fühlt sich ein bisschen so an, wie Single zu sein: Sie gehen allein auf Geburtstage, Partys, Hochzeiten; Haushalt und Privatangelegenheiten liegen bei Ihnen. Wahrscheinlich musste er als Kind so viele finanzielle und emotionale Entbehrungen in Kauf nehmen, dass er Bestätigung nun auf diese Weise sucht. Weil jeder Mensch in seinem Dasein aber nur eine begrenzte Aufmerksamkeitsspanne hat, kann sich der Workaholic nur auf eine Sache zu hundert Prozent konzentrieren: Und das sind in diesem Fall nicht Sie.
© Knaur
Höflich und konservativ, trägt der Sugar-Freddy Janker und Wildlederslipper. Er ist 30, sieht aber aus wie sein Vater. Diesen bewundert er und versucht ihm nachzueifern – nicht nur optisch. Übernimmt er irgendwann das Familienunternehmen, fährt er es unter Umständen an die Wand – er will zu viel in zu kurzer Zeit. Frauen behandelt er zuvorkommend, erwartet sich dafür jedoch gewisse Gegenleistungen – schließlich hat seine Mutter dem Vater auch den „Rücken freigehalten“. Dafür gibt’s dann auch den Verlobungsring von Tiffany’s. Wer also die 50er Jahre wieder aufleben lassen will, ist an seiner Seite perfekt aufgehoben.