Das ist die Geschichte der kleinen, großen Kämpferin Emily, die im Jänner erst zwei Jahre alt wird, aber schon viel erlebt hat. Als Baby wurde bei ihr Krebs diagnostiziert!
Die kleine Emily war erst sieben Monate alt und ein ganz normales, fröhliches Baby, als das Unfassbare geschieht: Bei einer Mutter-Kind-Pass-Untersuchung im September 2013 wird festgestellt, dass ihre Milz und Leber vergrößert sind. Der Kinderarzt schickt Mutter und Baby ins Spital, um einen Bluttest zu machen. Emily, gerade mal sieben Monate auf der Welt, hat Leukämie. Akute, lymphatische Leukämie – man sagt auch Säuglingsleukämie dazu. Statistisch gesehen haben drei von allen Babys, die jedes Jahr in Österreich geboren werden, diese Art von Krebs. Emily wird mit ihrer Mutter ans St. Anna Kinderspital überwiesen und muss sofort mit der Chemotherapie beginnen. „Für meinen Mann und mich ist eine Welt zusammengebrochen“, beschreibt Emilys Mutter Margot S. (Name der Redaktion bekannt) die Tage im September 2013. „Alles war neu. Die vielen Medikamente, das viele Blutabnehmen und dieses Weinen. Emily hat vorher so gut wie nie geweint.“ Auch leidet das kleine Mädchen unter den Nebenwirkungen: Auf das Kortison reagiert es mit Apathie und Depression, phasenweise kann es keine Nahrung zu sich nehmen, weil die Mundschleimhäute schwer angegriffen sind. Dazu Durchfall, Hautreizungen, Schmerzen und die ständige Angst, dass ein Infekt sein Leben bedrohen könnte.
Kämpferin. Doch Emily kämpft. Sechs starke Chemoblöcke lang. Emily, dieses fröhliche Mädchen mit den schönen, großen Augen, die so neugierig in die Welt blicken, verliert nie ihr Lachen. Heute ist Emily fast zwei Jahre alt und in der sogenannten Erhaltungstherapie. Chemotherapie bekommt sie in erträglicher Tablettenform, regelmäßig wird ihr Blut untersucht. Bis September 2015 muss Emily noch Therapie machen, „wenn dann die Leukämie fünf Jahre nicht zurückkommt, gilt sie als geheilt“, Emilys Mutter kämpft mit den Tränen. Im MADONNA-Talk erzählt die junge Frau, Emily ist ihr erstes Kind, von der schlimmsten Zeit ihres Lebens. Aber sie erzählt auch von einem kleinen, ganz besonderen Mädchen, das so tapfer und stark ist. Und von Hoffnung und Zuversicht.
© Privat
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Können Sie sich an den Moment erinnern, als der Arzt zu Ihnen sagte, Ihr sieben Monate altes Baby hat Leukämie?
Margot S.
Emily bekam sofort Chemotherapie. Wie hat sie das als Baby verkraftet?
Margot S.: Emily hat einen sogenannten Hickman-Katheter gesetzt bekommen, der die Chemo direkt ins Herz pumpt. Die hat sie, bis auf diverse Nebenwirkungen wie offene Schleimhäute, Augenentzündung und Schmerzen recht gut vertragen. Psychisch aber hat sie das Kortison sehr viel mehr mitgenommen. Emily hat sich nicht bewegt, nur ins Leere gestarrt. Das war schlimm. Zweimal musste Emily während der Intensiv-Therapie wieder sitzen lernen, weil die Muskeln leider ganz weg waren...
Sie hatten sicher Angst, dass Emily sterben könnte...
Margot S.: Das war mein erster Gedanke! Aber man darf das nicht zulassen. Schlechte Gedanken kann man in dem Moment nicht gebrauchen. Die Ärzte haben uns gesagt, laut Statistik ist die Überlebenschance bei Säuglingsleukämie 50 bis 60 Prozent und besser.
Jetzt ist Emily in der Erhaltungstherapie. Im Januar feiert sie ihren zweiten Geburtstag. Wie geht es ihr?
Margot S.: Wissen Sie: Emily ist ein Sonnenschein, immer fröhlich. Bis September macht sie noch die Erhaltungstherapie und ab dann darf der Krebs fünf Jahre nicht zurückkommen. Dann gilt sie als geheilt.
Das heißt, Sie brauchen noch viel Kraft in der nächsten Zeit.
Margot S.: Ja, aber das viel Schlimmere liegt hinter uns.
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