Pünktlich zum 16. Life Ball startet Gery Keszler mit seiner neuen T-Shirt-Aktion gegen Diskriminierung von Homosexuellen. (c) TZ Oesterreich Pauty Michele
Sehr früh aufstehen, ins Büro fahren, von einem Meeting ins nächste hetzen, dabei ständig das Handy am Ohr: Seit Wochen Gery Keszlers (44) Tagesablauf. Denn der Countdown zum 16. Life Ball läuft. Sein Programm für den Mega-Event im Wiener Rathaus am 17. Mai präsentierte Keszler bereits in seiner Pressekonferenz, die ihn auch heuer zu Tränen rührte.
Unermüdlich
„Tränen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern von Mitgefühl!“ Keszler organisiert Europas größte Aids-Charity mit ungebrochener Energie. Ans Aufhören denkt er entgegen immer wieder auftauchenden Gerüchten nicht. Mit MADONNA sprach Mr. Life Ball über seine neue
T-Shirt-Kampagne gegen Intoleranz, über rechte Politiker im pseudoliberalen Mäntelchen und darüber, wie sein letzter Life Ball aussehen müsste.
Keine Angst, den „Life Ball“ vom Vorjahr nicht zu toppen?
Gery Keszler: Nein, denn das Thema bietet unzählige kreative Möglichkeiten. Ich sehe den Life Ball nicht als sportlichen Event: Es geht mir nicht darum, Rekorde zu brechen.
Auch heuer kommen viele Top-Stars nach Wien. Welche Persönlichkeiten stehen auf Ihrer Wunsch-Gästeliste?
Keszler: Ein großer Wunschgast ist Liz Taylor, weil sie eine Ikone der Aids-Charity ist und sich als erste prominente Persönlichkeit für Betroffene eingesetzt hat. Aber ich würde sie aus Respekt vor ihrem
Alter und ihrer Gesundheit nicht einmal einladen!
Der Life Ball ist weltweit einzigartig, manche tun ihn trotzdem als Spektakel oder „Karneval“ ab. Auch rechte Politiker tummeln sich jetzt im Rathaus. Stört sie das?
Keszler: Der Life Ball ist ein weltweit einzigartiges Großevent und ich kenne wirklich niemanden, der ihn runtermacht! Politiker des rechten Randes laden wir zwar nicht ein, grenzen aber in unserer Philosophie auch keinen aus. Wenn sie sich Karten kaufen, hindern wir sie sicher nicht am Zutritt. Allzu viele Freunde
haben Leute, die ganzjährig hinterwäldlerische Positionen vertreten, beim Life Ball ohnehin nicht. Ihr pseudoliberales Mäntelchen kauft ihnen sowieso keiner ab.
Zur neuen Kampagne: Wessen Idee war es, die „Berufsschwuchtel“-T-Shirts zu machen?
Keszler: Es war meine Idee: Ich wollte diesem grauslichen Wort einen neuen Inhalt geben. Wenn „Berufsschwuchtel“ nämlich bedeutet, weltoffen, tolerant, gesellschaftspolitisch aktiv und karitativ engagiert zu sein, dann will man so bezeichnet werden.
Warum hat Sie der Artikel in „Zur Zeit“ und das Urteil damals so gekränkt? Sie stehen doch sonst über den Dingen
Keszler: Es geht nicht um persönliche Kränkung, sondern darum, der schleichenden „Diskriminierungstümelei“ Einhalt zu gebieten. Die Aktion ist ein Plädoyer für mehr sprachliche Sensibilität. Dieser Art der Diskriminierung kann man nur mit einem klaren Bekenntnis und einer Portion Selbstironie begegnen.
Was sagen Sie zum Entwurf der Homo-Ehe von Justizministerin Maria Berger?
Keszler: Ich finde es gut, dass sie für das Standesamt plädiert, weil das im Gegensatz zu irgendeinem Notars-Hinterzimmer der richtige Ort ist, eine Partnerschaft zu besiegeln.
Stichwort Prominenz. Fühlen Sie sich in der Seitenblicke-Gesellschaft wohl oder fürchten Sie manchmal um Ihren Ruf?
Keszler: Um meinen Ruf sorge ich mich nicht, weil ich nur Events besuche, wo ich Leute treffe, die für den Life Ball wichtig sind. Mein Job verlangt Öffentlichkeit und Austausch mit vielen Menschen, egal aus welcher sozialen Schicht.
Sie haben sich kürzlich ein Häuschen am Land gekauft. Ein erster Schritt in Richtung „Life Ball“-Pensionierung?
Keszler: Ich habe mir ein sehr günstiges Kellerstöckl im Burgenland gekauft, weil es immer mein Traum war, mich in die Natur zurückzuziehen. Mit Pensionierung hat das nichts zu tun. Ich könnte dort gar nicht so viel Marmelade einkochen, um davon auch nur annähernd zu leben (lacht).
Wieso tun Sie sich den Ball noch jedes Jahr an?
Keszler: Der Life Ball ist ja keine unerträgliche Bürde. Ich organisiere diesen Event ungebrochen mit viel Lust, weil er für HIV-Betroffene in Österreich und international enorm wichtig ist.
Wie müsste Ihr letzter „Life Ball“ aussehen?
Keszler: Den idealen letzten Life Ball gäbe es erst, wenn Aids besiegt ist, aber das ist derzeit utopisch. Das wäre sicher ein mehrtägiges Fest mit allen Unterstützern als Ehrengästen.
Unermüdlich
„Tränen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern von Mitgefühl!“ Keszler organisiert Europas größte Aids-Charity mit ungebrochener Energie. Ans Aufhören denkt er entgegen immer wieder auftauchenden Gerüchten nicht. Mit MADONNA sprach Mr. Life Ball über seine neue
T-Shirt-Kampagne gegen Intoleranz, über rechte Politiker im pseudoliberalen Mäntelchen und darüber, wie sein letzter Life Ball aussehen müsste.
Keine Angst, den „Life Ball“ vom Vorjahr nicht zu toppen?
Gery Keszler: Nein, denn das Thema bietet unzählige kreative Möglichkeiten. Ich sehe den Life Ball nicht als sportlichen Event: Es geht mir nicht darum, Rekorde zu brechen.
Auch heuer kommen viele Top-Stars nach Wien. Welche Persönlichkeiten stehen auf Ihrer Wunsch-Gästeliste?
Keszler: Ein großer Wunschgast ist Liz Taylor, weil sie eine Ikone der Aids-Charity ist und sich als erste prominente Persönlichkeit für Betroffene eingesetzt hat. Aber ich würde sie aus Respekt vor ihrem
Alter und ihrer Gesundheit nicht einmal einladen!
Der Life Ball ist weltweit einzigartig, manche tun ihn trotzdem als Spektakel oder „Karneval“ ab. Auch rechte Politiker tummeln sich jetzt im Rathaus. Stört sie das?
Keszler: Der Life Ball ist ein weltweit einzigartiges Großevent und ich kenne wirklich niemanden, der ihn runtermacht! Politiker des rechten Randes laden wir zwar nicht ein, grenzen aber in unserer Philosophie auch keinen aus. Wenn sie sich Karten kaufen, hindern wir sie sicher nicht am Zutritt. Allzu viele Freunde
haben Leute, die ganzjährig hinterwäldlerische Positionen vertreten, beim Life Ball ohnehin nicht. Ihr pseudoliberales Mäntelchen kauft ihnen sowieso keiner ab.
Zur neuen Kampagne: Wessen Idee war es, die „Berufsschwuchtel“-T-Shirts zu machen?
Keszler: Es war meine Idee: Ich wollte diesem grauslichen Wort einen neuen Inhalt geben. Wenn „Berufsschwuchtel“ nämlich bedeutet, weltoffen, tolerant, gesellschaftspolitisch aktiv und karitativ engagiert zu sein, dann will man so bezeichnet werden.
Warum hat Sie der Artikel in „Zur Zeit“ und das Urteil damals so gekränkt? Sie stehen doch sonst über den Dingen
Keszler: Es geht nicht um persönliche Kränkung, sondern darum, der schleichenden „Diskriminierungstümelei“ Einhalt zu gebieten. Die Aktion ist ein Plädoyer für mehr sprachliche Sensibilität. Dieser Art der Diskriminierung kann man nur mit einem klaren Bekenntnis und einer Portion Selbstironie begegnen.
Was sagen Sie zum Entwurf der Homo-Ehe von Justizministerin Maria Berger?
Keszler: Ich finde es gut, dass sie für das Standesamt plädiert, weil das im Gegensatz zu irgendeinem Notars-Hinterzimmer der richtige Ort ist, eine Partnerschaft zu besiegeln.
Stichwort Prominenz. Fühlen Sie sich in der Seitenblicke-Gesellschaft wohl oder fürchten Sie manchmal um Ihren Ruf?
Keszler: Um meinen Ruf sorge ich mich nicht, weil ich nur Events besuche, wo ich Leute treffe, die für den Life Ball wichtig sind. Mein Job verlangt Öffentlichkeit und Austausch mit vielen Menschen, egal aus welcher sozialen Schicht.
Sie haben sich kürzlich ein Häuschen am Land gekauft. Ein erster Schritt in Richtung „Life Ball“-Pensionierung?
Keszler: Ich habe mir ein sehr günstiges Kellerstöckl im Burgenland gekauft, weil es immer mein Traum war, mich in die Natur zurückzuziehen. Mit Pensionierung hat das nichts zu tun. Ich könnte dort gar nicht so viel Marmelade einkochen, um davon auch nur annähernd zu leben (lacht).
Wieso tun Sie sich den Ball noch jedes Jahr an?
Keszler: Der Life Ball ist ja keine unerträgliche Bürde. Ich organisiere diesen Event ungebrochen mit viel Lust, weil er für HIV-Betroffene in Österreich und international enorm wichtig ist.
Wie müsste Ihr letzter „Life Ball“ aussehen?
Keszler: Den idealen letzten Life Ball gäbe es erst, wenn Aids besiegt ist, aber das ist derzeit utopisch. Das wäre sicher ein mehrtägiges Fest mit allen Unterstützern als Ehrengästen.