Wegen einer Gesetzteslücke kam der Täter ungestraft davon.
Es war einer der schockierendsten Vorfälle des bisherigen Jahres: Die Misshandlung des kleinen Babys Jacob durch seinen Babysitter.
Als Joshua Marbury und seine Frau eines Abends nachhause kamen, fanden sie ihren einjährigen Sohn Jacob weinend vor, während der Babysitter auf der Couch schlief. Erst bei Tageslicht sahen sie die Spuren, welche die vorangegangene Nacht hinterlassen hatte: Jacobs Kopf war übersät von blauen Flecken, Wunden und Prellungen. Die Eltern fuhren sofort ins Krankenhaus, wo man ihnen erzählte, dass die Misshandlungen, die ihr kleines Kind erfuhr, locker zum Tode hätten führen können. Die große Schwester (3 Jahre) musste nach der traumatisierenden Nacht in Therapie. Sie musste zusehen, wie ihr kleiner Bruder gequält wurde. Ein Anblick, den sie nur schwer verkraften kann.
Keine Bestrafung für den Täter
Der Babysitter, der 27-jährige Markell Deon Hilaire, gab die Tat sofort zu, die schockierten Eltern gaben eine Anzeige auf. Doch er konnte nicht bestraft werden. Der Grund: Eine Gesetzesänderung im US-Staat Oregon aus dem Jahr 2012 sieht vor, dass eine böswillige Absicht nachgewiesen werden muss, damit es zu einem Verfahren kommen kann. Dem Gericht waren die Fotos des geprügelten Kindes wohl nicht Beweis genug, denn das Opfer muss sagen können, dass es ein Opfer ist. Da der kleine Jacob nicht sprechen kann, und somit seine Aussage die Anklage nicht unterstützen kann, konnte der Babysitter nicht schuldig gesprochen werden.
Das Polizeifoto des Täters. Foto: Washington County Sheriff
Endlich Gerechtigkeit
Was folgte, war weltweite Entrüstung. Unter dem Hashtag #justiceforjacob (Gerechtigkeit für Jacob) kämpften die jungen Eltern für eine erneute Verhandlung und für eine Gesetzesänderung, die Kindesmisshandlung nicht mehr zulässt. Hundertausende weltweit teilten die Botschaft, und jetzt gibt es endlich eine Erfolgsmeldung. Wie Jacobs Mama Alicia Quinney mitteilte, kündigte der Staatsanwalt an, das Verfahren erneut aufzurollen. Bereits am Freitag wurde der Babysitter, wie sich jetzt herausstellte, ein früherer enger Freund der Familie, in Untersuchungshaft genommen. Die Eltern haben die Hoffnung, dass der Übeltäter jetzt für seine grausamen Handlungen bestraft wird. Denn Jacob verdient Gerechtigkeit.