Gewalt und Designer-Klamotten: Geht die italienische Vogue mit diesen Bildern zu weit?
Es ist nicht das erste Mal, dass die italienische Vogue für Debatten sorgt. In der neuen Ausgabe der italienischen Vogue entschied man sich dafür, die steigende Gewalt an Frauen in Form einer Modestrecke zu thematisieren. Der Star-Fotograf Steven Meisel ließ sich für das Shooting von Horrorfilmen inspirieren und lieferte schockierende Bilder: schreiende Models, blutverschmierte Messer und Männer, die Frauen auflauern - natürlich alles in Designer-Kleidung. Ist dieser Zugang zum Thema geschmacklos?
Kontroverse
Die Chefredakteurin Franca Sozzani erklärte in einem Statement, dass die Vogue mit diesem Shooting auf die steigenden Zahlen der Gewalt an Frauen reagieren will. Die Frage ist nur, ob man dafür den richtigen Weg gewählt hat. Bilder von Gewaltopfern zu einer Modestrecke zu stilisieren, grenzt für viele an Geschmacklosigkeit. Die Wogen im Internet gingen hoch: Mode und Glamour würden Gewalt an Frauen verharmlosen, anstatt ernsthaft zu thematisieren, lautet der Kritikpunkt.
Bereits mehrfach hat die italienische Vogue für Skandale gesorgt: Dem Thema Schönheitswahn nahm man sich in Form eines Beauty-OP-Shootings an. Im Jahr 2010 hatte eine Modestrecke am Öl-Teppich des Golf von Mexiko weltweite Empörung zur Folge.