Österreich

150 bis 200 Minderjährige vermisst

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In Österreich sind derzeit rund 750 bis 800 Personen vermisst, 150 bis 200 davon sind unter 18 Jahre alt, erklärte Regine Wieselthaler-Buchmann, zuständig für Kapital- und Sicherheitsdelikte im Bundeskriminalamt (BKA).

Gerade die Zahl der unter 18-Jährigen würde dabei täglich schwanken, da viele der Abgängigen Jugendliche sind, die nach ein paar Tagen wieder unversehrt auftauchen. Gewalttätige Entführungen - wie im Fall von Natascha Kampusch - sind nur höchst selten Hintergrund für das Verschwinden.

Der Großteil der Jugendlichen auf der Fahndungsliste sind Ausreißer, die innerhalb kürzester Zeit wieder von selbst nach Hause zurückkehren oder von der Polizei gefunden werden. Ein beachtlicher Teil entfällt auch auf Kindesentziehungen, bei welchen ein Elternteil - meistens nicht der Erziehungsberechtigte - das Kind mit sich nimmt. Weiters befinden sich darunter auch eine geringe Zahl an Unglücksfällen.

Zuckerkätzchen
Trotz Warnungen der Eltern, nicht mit Fremden mitzugehen, gebe es jedoch leider noch immer einige Kinder, die auf die so genannten Zuckerkätzchen - also Zuckerl verteilende Personen - hereinfallen, so Wieselthaler-Buchmann. In den Schulen würde diesbezüglich verstärkt präventiv gearbeitet und aufgeklärt, dennoch passiere es immer wieder, dass Kinder mit Bekannten oder Personen, die sie bereits mit ihren Eltern gesehen haben, mitgehen würden.

Die meisten sind bald wieder da
Werner Machacek, Präsident des Österreichischen Detektiv-Verbands (ÖDV), wird jährlich mit einem Dutzend Vermisstenfälle konfrontiert. "Meistens handelt es sich dabei um vermisste Kinder und Jugendliche, die aber in fast allen Fällen nach zwei Tagen wieder auftauchen", erzählt Machacek. Untersuchungen im sozialen Umfeld, also die Befragung von Freunden und Bekannten, würde in den meisten Fällen Licht in die Sache bringen, da die abgängigen Personen ihr Verschwinden teilweise bewusst oder unterbewusst ankündigen würden. Auch die Erstellung eines genauen Zeitdiagrammes und die Befragung an Ort und Stelle bringen laut Machacek oft den gewünschten Erfolg.

Die Detektive und das BKA arbeiten bei solchen Fällen oft parallel zueinander, um Fälle rascher aufklären zu können." Den Beamten vom BKA sind bei ihren Ermittlungen vom rechtlichen Weg her oft die Hände gebunden, Detektive haben andere Möglichkeiten, wie zum Beispiel das Einschleusen, um nach verschwundenen Personen zu suchen", erklärte Machacek. Gesucht werde solange auch für die Aufspür-Arbeit bezahlt werde.

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