Ein fünfjähriger Bub ist am Montag bei einem Kindergartenausflug in Mattersburg ums Leben gekommen.
Das Kind hatte sich von seiner Gruppe entfernt und wurde nach einer Suchaktion in einem Gartenteich gefunden. Es starb später im Krankenhaus Wiener Neustadt, berichtete die Polizei am Dienstag. Die Ermittlungen zum Unfallhergang wurden aufgenommen.
Die Gruppe eines Kindergartens war am Montagvormittag auf einem Ausflug, als der Bub verschwand. Die verständigte Polizei suchte ihn daraufhin mit sieben Streifen, einem Diensthund und Drohnen, hieß es in einer Aussendung. Kurz nach 13.00 Uhr wurde das Kind im Biotop in einem Garten entdeckt. Die Rettungskräfte starteten die Reanimation und brachten ihn ins Krankenhaus nach Wiener Neustadt, wo er später allerdings verstarb.
Der genaue Unfallhergang ist nun Gegenstand der Untersuchungen, erklärten Sprecher der Polizei sowie der Staatsanwaltschaft Eisenstadt. Nach den Befragungen der Beteiligten werde die weitere Vorgangsweise entschieden.
Aus dem Büro der für die Kindergärten zuständigen Landesrätin Daniela Winkler (SPÖ) hieß es zur APA, dass die Kindergarteninspektorin bereits in Mattersburg sei und den Fall ebenfalls prüfe. Bürgermeisterin Claudia Schlager (SPÖ) verwies gegenüber der APA auf die laufenden Ermittlungen und erklärte: "Das war ein tragischer Unfall, wir sind in Gedanken bei der Familie."
Bei einem Sturz ins Wasser zählt jede Minute
Pro Jahr ertrinken laut Kuratorium für Verkehrssicherheit in Österreich durchschnittlich bis zu fünf Kinder - etwa zwei Drittel sind jünger als fünf Jahre. Schon in zehn Zentimeter tiefen Plantschbecken können die Buben und Mädchen ums Leben kommen. "Während Erwachsene laut um Hilfe schreien, fallen Kinder in eine Schockstarre und ertrinken lautlos", so Othmar Thann, Direktor des KFV. Umso wichtiger ist, dass Kleinkinder in der Nähe von Bädern, Gewässern und Pools nie unbeaufsichtigt bleiben. Denn bei einem Sturz ins Wasser zählt jede Minute. Swimmingpool oder Biotop sollten auf jeden Fall beispielsweise mit einem Zaun abgesichert werden, um Unfälle zu verhindern.
Laut KFV müssten Kleinkinder in und in der Nähe von Gewässern immer in unmittelbarer Reichweite beaufsichtigt werden - größere Kinder in Sichtweite. Besonders bei Festen mit vielen Erwachsenen sollte immer eine definierte Person für die direkte Beaufsichtigung zuständig sein. Auch kleinen Kindern könne man lernen, sich beim "in das Wasser schauen" auf den Bauch zu legen. Dadurch würde das Risiko reduziert, ins Wasser zu fallen. Bei gut sichtbaren Farben (Badekleidung) können die Kleinen im schlimmsten Fall unter Wasser schneller gefunden werden. Pools/Biotope/Schwimmteiche sollten per Zaun mit einer selbstschließenden Tür gesichert werden. Überdies gibt es Alarmsysteme für Pool oder Gartenteich, die eine größere Bewegung im Wasser melden.