"Dämonenaustreibung" in Südkorea

Priester ließ eigene Kinder verhungern

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"Dämonenaustreibung": Drei von vier Kindern zu Tode geprügelt bzw. verhungern lassen.

Ein selbst ernannter Laienpriester und seine Frau haben in Südkorea drei ihrer vier Kinder vermutlich zu Tode geprügelt bzw. verhungern lassen. Die Eltern hätten bei der Polizei gestanden, ihre grippekranken Kinder geschlagen zu haben, um bei ihnen "Dämonen auszutreiben", berichteten südkoreanische Zeitungen am Montag. Beide seien festgenommen worden. Der Ehemann sei kein geweihter Priester.

Erst etwa zehn Tage nach dem Tod des zehnjährigen Mädchens und ihrer beiden Brüder im Alter von fünf bis acht Jahren wurden die verwesten Leichen in der Wohnung ihrer Eltern in Bosong im Süden des Landes von Verwandten gefunden.

Die Polizei habe am Sonntag einen Haftbefehl gegen den 43 Jahre alten selbst ernannten Priester und seine Frau beantragt, berichtete "The Korea Herald". "Es wird angenommen, dass ihr Tod (der Kinder) infolge körperlicher Verletzungen und Verhungern verursacht wurde, für die die Eltern verantwortlich sind", wurde ein Polizeibeamter der Provinz Süd-Cholla zitiert.

Die Polizei nimmt den Berichten zufolge an, dass die Kinder seit dem 23. Jänner bis zu ihrem Tod am 1. oder 2. Februar nichts mehr gegessen hatten. Bei einer vorläufigen Autopsie sei festgestellt worden, dass ihre Mägen leer gewesen seien. Auf ihren Körpern seien Blutergüsse gefunden worden. Statt medizinische Hilfe für ihre Kinder zu holen, die seit einiger Zeit Symptome einer Grippe gezeigt hätten, hätten die Eltern es vorgezogen, zu beten und zu fasten.

Das Ehepaar habe im März 2009 ein einstöckiges Haus in Bosong angemietet, um daraus eine Kirche zu machen, hieß es. Ein viertes Kind des Ehepaars befinde sich in Sicherheit.

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