Doppelgänger

Die irre Welt des "Harald Hitler"

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Die Staatsanwaltschaft ließ den Doppelgänger Hitlers aus dem Verkehr ziehen.

Die Aufnahmen des Fernsehteams von oe24.TV waren Montagmittag gerade im Kasten, die ersten O-Töne eingefangen, als dem Staatsanwalt in Ried endgültig der Geduldsfaden riss: Er beantragte die Festnahme jenes 25-jährigen Steirers, der seit Mitte Jänner in Braunau als Doppelgänger von Adolf ­Hitler für Aufsehen gesorgt hatte. Wenig später klickten für den selbst ernannten „Harald Hitler“ die Handschellen. Die Staatsanwaltschaft hat U-Haft beantragt.

Er lernte, sich wie
 Hitler zu bewegen

Inzwischen scheint sicher, dass es sich bei dem Mann mit dem Hitler-Bärtchen und dem scharf gezogenen Seitenscheitel um einen Überzeugungstäter handelt, der sich in eine irre Welt verrannt hat. „Er macht das definitiv aus Überzeugung, seiner Meinung nach ist das sein Bluterbe“, sagt ein Informant gegenüber . Das Double soll ein Kunststudium abgebrochen haben und anschließend auf eine Schauspielschule gegangen sein: „Er wollte lernen, sich so zu bewegen wie Adolf Hitler“, sagt der Bekannte.

Eigentlich wollte „Harald Hitler“ von Graz aus, wo er eine „Reichszeitung“ drucken ließ, weiter nach München, weil dort „einst alles begann“. Weil das Geld ausging, ließ er sich Anfang Jänner in Braunau nieder. Der anonyme Informant: „Sein großes Ziel aber ist Berlin. Er will eine Partei gründen.“ Gegenüber ÖSTERREICH nannte er es „das größte Abenteuer des Jahrhunderts“.

Der Beginn könnte sich verzögern. Auf Wiederbetätigung stehen ein bis zehn Jahre Gefängnis. Doch das ist „Harald Hitler“ angeblich egal. Auch sein Vorbild hat schließlich gesessen. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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