Teuerungs-Hammer

Flugtickets um 45 Prozent teurer als im Vorjahr

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Verteuertes Kerosin und erhöhte Nachfrage trieben Ticketpreise in die Höhe 

Ob Strandurlaub, Geschäftsreise oder Familienbesuch - wer im April eine Reise ins Ausland geplant hatte, musste beim Flugticket tiefer in die Tasche greifen. So waren die Flugticketpreise für Auslandsreisen im April um 45 Prozent höher als im Vorjahr, wie aus Daten der Statistik Austria hervorgeht. Einerseits trieben die steigenden Kerosinpreise die Flugticketpreise in die Höhe, andererseits spielte auch die größere Ticketnachfrage eine Rolle bei der Preisbildung.

Seit der Ankündigung von großflächigen Lockerungen der Corona-Maßnahmen sind Flugreisen wieder deutlich gefragter, sagte eine Sprecherin der Austrian Airlines (AUA) zur APA. Für Flüge in den Monaten Mai bis September seien die Buchungseingänge bei der AUA derzeit fast viermal so hoch wie noch im Vorjahr. Vor allem Flüge zu europäischen Städtezielen seien aktuell besonders gut gebucht, wodurch sich auch höhere Ticketpreise ergeben. Auf Strecken mit hoher Nachfrage komme es dementsprechend zu höheren Preisen, so die AUA-Sprecherin. Begehrt sind vor allem Flüge zu Tagesrand- und Wochenendzeiten.

Ähnliches berichtete auch Walter Säckl vom Österreichischen ReiseVerband (ÖRV). Die Buchungslage sei in den vergangenen Wochen sehr gut gewesen, teilweise sogar besser als im Vorkrisenjahr 2019. Säckl zufolge sind die steigenden Flugpreise vor allem auf die massiv gestiegenen Kerosinpreise zurückzuführen. Bereits Ende März erwartete der Chef der AUA-Mutter Lufthansa, Carsten Spohr, dass die Preise für Flugtickets infolge des Krieges in der Ukraine steigen werden. Treibstoff mache 20 bis 30 Prozent der Kosten eines Fluges aus, und der Kerosinpreis sei in kurzer Zeit stark gestiegen, so Spohr. Grund dafür sind die Preise für Rohöl, die im Zuge des Krieges in der Ukraine nach oben geschossen sind. Trotz der höheren Preise gab es aber keinen Einbruch bei den Ticketverkäufen der AUA-Mutter. Viele Menschen wollen nach zwei Jahren Pandemie wieder verreisen und sich "etwas gönnen", so Spohr zum "Spiegel".
 

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