Ein notorischer Kinderschänder soll acht Buben missbraucht haben: Er bekam die Höchststrafe.
Kärnten. Zunächst stießen Ermittler aus Münster in einem der größten deutschen Sexverbrechen auf die Videos aus Kärnten, die bei einem pädophilen Abnehmer sichergestellt worden waren. Durch das Bildmaterial stießen die österreichischen Fahnder auf zwei mutmaßliche Kinderschänder, die sich am Dienstag vor dem Landesgericht in Klagenfurt verantworten mussten. Das Verfahren gegen den Zweiangeklagten wurde abgetrennt, weil sein Verteidiger an Corona erkrankt war.
Geblieben ist ein 45-Jähriger auf der Anklagebank, der bereits in der Vergangenheit wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern hinter Gittern gesessen hatte. Der 45-Jährige war weitgehend geständig und räumte ein, was ihm Staatsanwältin Sandra Agnoli in ihrer Anklageschrift zur Last gelegt hatte. Der Kärntner soll demnach acht Buben im Alter zwischen sieben und zehn Jahren schwer missbraucht haben.
Staatsanwältin: "Nicht therapierbar"
Im Tatzeitraum fuhr der 45-Jährige eine Kehrmaschine, die er nutzte, um Buben neugierig zu machen und sie anzulocken. Das Vertrauen der Eltern erschlich er sich durch die Erledigung kleinerer Reparaturen. Schließlich machte er den Kindern, die aus sozial schwachen Familien stammten, teure Geschenke (Spielkonsolen, Laptops) und drohte damit, das Geld hierfür von den Eltern zurückzufordern, sollten ihm die Buben nicht zu Willen sein. Weil die Kinder wussten, dass ihre Eltern das Geld nicht hatten, machten sie mit.
Auch aufgrund dieser perfiden Vorgehensweise beantragte Staatsanwältin Agnoli die Einweisung
des 45-Jährigen in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher: „ Es ist abschätzbar, dass er weitere Handlungen begehen wird, Taten mit schweren Folgen“, sagte sie.
Das Urteil: 15 Jahre Gefängnis. Nicht rechtskräftig, es gilt die Unschuldsvermutung.