Klagenfurt

Bankräuber zu 15 Jahren verurteilt

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Höchststrafe für 90.000 € Beute - 14 Tage zuvor aus Haft entlassen.

15 Jahre Haft – die Höchststrafe – kassierte ein Kärntner (50) am Dienstag am Landesgericht Klagenfurt: Staatsanwalt Helmut Jamnig legte dem gelernten Hotelkaufmann zur Last, im Dezember 2011 eine Bank in Bodensdorf (Bez. Feldkirchen) überfallen zu haben. Mit einer Gaspistole habe er die Angestellte bedroht, über 90.000 Euro Bargeld in einen Seesack gestopft und die Frau im Tresor eingeschlossen. Sie wird deshalb nach wie vor psychologisch betreut.

„Nahtlos“ reihe sich diese Tat in die verbrecherische Laufbahn des Angeklagten, so Jamnig. Erst 14 Tage vor dem Raub in Bodensdorf war der Mann in Deutschland nach elfjähriger Haftstrafe bedingt vorzeitig entlassen worden. Er saß wegen mehrfachen Raubes.

„Notlage“
„Es war nicht mein Vorsatz, direkt nach der Haft hinaus zu gehen und wieder eine Bank zu überfallen“, sagte der Angeklagte. Seine damalige Freundin hätte die Beziehung beendet, nachdem sie ihn vom Gefängnis abgeholt hatte. „Ich sah keine Chance für mich.“

Eine „Notlage“, wie der Verteidiger diese Situation beschrieb, konnte Richter Jenny darin aber nicht erkennen. „Vor Ihnen sitzt ein Profi, der weggesperrt gehört“, sagte der Staatsanwalt im Schlussplädoyer.

Geschnappt hatte die Polizei den Angeklagten in Rosenheim (Bayern), wo er im Fluchtauto den Großteil der Beute und Kleidungsstücke bei sich hatte, die er während der Tat getragen hatte.

Ausschlaggebend für die strenge Strafe war das kriminelle Vorleben des Angeklagten, da half auch das Geständnis nichts. Der Verteidiger kündigte Berufung gegen die Strafhöhe an – damit ist der Spruch nicht rechtskräftig.

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