Terror-Übung

Cobra-Einsatz: "Schock sitzt tief"

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Klagenfurter „Amok“-Opfer klagt an - Weiter Kritik an Gericht.

Die täuschend echt wirkende Terror-Übung versetzte die Mitarbeiter im Klagenfurter Bezirksgericht in helle Panik: „Wir waren in der Kaffeeküche, als wir raus auf den Gang kamen, sahen wir eine Frau regungslos auf dem Boden liegen“ – Gerichtsmitarbeiterin Renate Orasch erzählt von den dramatischen Minuten am Dienstag (wir berichteten). „Dann hörten wir Schüsse, wir sind sofort in Panik auf das nächste WC, haben uns dort verbarrikadiert.“ Ein banges Warten folgte.

Die Mitarbeiter wussten nicht, dass dies kein wirklicher Überfall war, sondern bloß eine Übung: „Erst 40 Minuten später wurden wir von der Polizei aus der Toilette geholt, dann wurden wir aufgeklärt.“

Peinlich
Inzwischen darf Renate Orasch, so wie alle anderen Betroffenen, nicht mehr mit den Medien über die skurrile Amoklauf-Übung sprechen. Offensichtlich ist den Verantwortlichen das Ganze peinlich. Gegenüber ÖSTERREICH verweist man auf das Oberlandesgericht in Graz. Dort zeigte man sich am Donnerstag zerknirscht. Der Präsident des Oberlandesgerichts, Manfred Scaria, entschuldigte sich bei den geschockten Mitarbeitern. Viele hatten erzählt, dass sie sich vor Angst während des Wartens sogar übergaben.

Kritik
Die Verantwortung liegt laut Scaria ganz eindeutig beim Bezirks­gericht. Die Übung sei ohne Wissen der vorgesetzten Dienststellen durchgeführt worden.

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