Medikamente knapp: Antibiotika werden kontingentiert

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Derzeit grassieren neben der Grippe und dem Coronavirus auch bakterielle Infektionen. Doch Medikamente wie Antibiotika sind derzeit knapp.

Derzeit kommen drei Wellen zusammen: Corona in milder Form, das RS-Virus, das besonders Kinder trifft, sowie die echte Grippe. Die Zahl der Atemwegserkrankungen liegt seit Wochen deutlich über dem Niveau der beiden Pandemie-Jahre. Laut AGES ist die Inzidenz allein bei Grippe-Viren derzeit bei 4.338, hochgerechnet sind österreichweit 394.000 erkrankt. Doch Medikamente wie Antibiotika sind derzeit knapp.

So sind etwa Grippemittel, Asthmasprays für Kinder und vor allem Breitbandantibiotika derzeit gar nicht oder in geringen Mengen lieferbar. Aktuell sind 486 Medikamente betroffen, so der Präsident der Wiener Apothekerkammer, Philipp Saiko gegenüber "ORF Wien". Auch noch in den späten Abendstunden telefoniere man mit der Ärzteschaft und berate, auf welche Ersatzmedikamente man ausweichen könne und wie Kontingente optimal zu nützen seien. Man habe die Situation aber noch im Griff, so Saiko.

Vorübergehende Kontingentierung

Andreas Windischbauer, Präsident des Verbands der Arzneimittelgroßhändler, erklärt gegenüber "ORF Wien", warum es zu den derzeitigen Lieferengpässen kommt: "Auf der einen Seite gibt es Probleme bei den Wirkstoffherstellungen. Und wir sind völlig abhängig von den Lieferketten aus Asien, weil ja sehr viele dieser Produkte in Europa nicht mehr produziert werden."

Durch den Mangel kommt es zu einer vorübergehenden Kontingentierung. Windischbauer: "Wir teilen derzeit bei den Antibiotika die Produkte den Apotheken zu. Das heißt, wir versuchen, dass jede Apotheke etwas bekommt und dass wir nicht heute alles loswerden, sondern dass morgen oder auch in den Weihnachtstagen wir noch lieferfähig sind."

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