Prozess vertagt

Ärzte wegen fahrlässiger Tötung angeklagt

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Der Prozess gegen die beiden angeklagten Ärzte in Wiener Neustadt ist am Mittwoch vertagt worden.

Der nächste Verhandlungstermin wurde für 12. Dezember fixiert. Notwendig wurde dies, da die Witwe des 59-jährigen Opfers, der Gerichtsmediziner sowie weitere Zeugen vernommen werden müssen.

Vor zwei Jahren war in einer Ordination in Baden ein 59-Jähriger an Herzversagen gestorben, der sich zum Abnehmen mittels eines Gastroskopie-Schlauches einen Ballon im Magen einsetzen lassen wollte.

Fehler bei Überwachung
Laut Anklage wurde der Eingriff vorgenommen, ohne den damals rund 170 Kilo schweren Patienten entsprechend aufzuklären. Bei der Behandlung soll dann das Narkosemittel Propofol verabreicht worden sein. Auf Grund unzureichender Überwachung erfolgte ein Abfall der Blutsauerstoffsättigung auf 45 Prozent, auch wurde es unterlassen, den Patienten danach unverzüglich auf den Rücken zu drehen und rechtzeitig eine Maskenbeatmung einzusetzen. Das Opfer starb an den Folgen von mangelnder Sauerstoffversorgung des Herzmuskels.

Ohne Voraufklärung in Narkose versetzt
Wie die Witwe im Vorfeld erläutert hatte, war ihr Mann - ohne vorangegangenes EKG und ohne Anästhesisten - unerlaubter Weise in Narkose versetzt worden, obwohl er auf Grund von durch starkes Schnarchen bedingten Herz-Rhythmusstörungen keine Narkose erhalten hätte sollen. Nach Angaben der Frau hatte ihr Gatte Vorgespräche mit dem Klosterneuburger Arzt geführt, der ihm den 46-jährigen Kollegen in Baden empfahl.

Fehler seien auch bei den lebensrettenden Maßnahmen passiert, ergänzte Anwalt Manfred Ainedter. Nach seinen Worten sei das Verfahren bereits zwei Mal eingestellt worden, nun wurde durch Vorlage von Gutachten eine Wiederaufnahme erreicht. Die Angeklagten bekannten sich nicht schuldig.

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