Nach dem Amstettener Inzest-Fall sollen Josef F.s Opfer eine völlig neue Identiät erhalten. Es fehlt nur noch die Unterschrift der Opfer.
Um die Opfer-Familie des Amstettener Inzest Falls so gut es nur geht zu schützen, hat die zuständige Behörde bereits alle Vorbereitungen getroffen. Die Opfer sollen alle eine neu Identität erhalten um ein Leben in Ruhe führen zu können. Laut dem ORF sollen auf der Bezirkshauptmannschaft bereits alle nötigen Dokumente vorbereitet worden sein, um diesen Schritt zu vollziehen. Einzig die Unterschrift der Opfer fehlt noch, die die Sache noch mit ihrem Anwalt beraten möchten.
Keine Vermarktung
Eine klare Entscheidung hat die Familie in
jedem Fall bereits getroffen: Sie möchte ihre erschreckende Geschichte nicht
vermarkten und an die Medien verkaufen. Britische Zeitungen hatten bereits
angefragt und Millionenbeträge dafür geboten, erhielten jedoch eine Absage.
Hintergrund: Folgende Varianten gibt es in Österreich, um eine neue Identität zu bekommen: 1) Mit dem Namen nicht einverstanden: Falls jemand seinen Familiennamen ändern möchte, so muss er sich an die Bezirksverwaltungsgemeinde wenden. 2) Besonders berücksichtigungswürdige Gründe: In diese Kategorie fällt die Familie Fritzl. Auch in diesem Fall ist die Bezirkshauptmannschaft zuständig. 3) Falls Personen besonders schutzwürdig sind: Insbesondere Kronzeugen, die gegen die organisierte Kriminalität aussagen, erfahren das sogenannte "Zeugenschutzprogramm". Dieses kann nicht nur einzelnen Personen gewährt werden, sondern auch ganzen Familien, sollten sie gefährdet sein. Die Zuständigkeit für solche Fälle liegt beim Bundeskriminalamt. |
Wann können Kinder zurück?
Die sieben Kinder in der
Sonderkrankenanstalt hätten die Nacht auf Dienstag - ihre inzwischen dritte
in Amstetten-Mauer - "gut verbracht". Sie befanden sich am
Dienstag weiter in Betreuung in der Landesnervenklinik Mauer. Wann jene drei
Kinder, die beim Tatverdächtigen und seiner Ehefrau im Haus aufgewachsen
sind, wieder ins Leben integriert werden können, "entscheiden die
Jugendpsychiater". Wie der Amstettner Bezirkshauptmann Hans-Heinz Lenze
sagte, müssten die Experten "grünes Licht" dafür geben.
Angesichts des derzeitigen Rummels werde es aber vermutlich noch einige Zeit
dauern. Die drei Kinder, die bei dem 73-Jährigen und seiner Ehefrau
aufwuchsen, wurden als normal beschrieben.
Schule setzt sich für Zehnjährigen ein
Eines der
Kinder hat bis zuletzt die Schule in Amstetten besucht. Nun befindet sich
der Zehnjährige mit seiner Mutter und seinen Geschwistern, von deren
Existenz er teilweise bisher nicht die geringste Ahnung hatte, zur
therapeutischen Betreuung in der Sonderkrankenanstalt. Die Schule will
unterdessen alles unternehmen, um dem Buben die Rückkehr in seine Klassen zu
ermöglichen. "Wir bemühen uns, uns konstruktiv darauf
vorzubereiten, dass er nach Abschluss der Therapie wieder in den Unterricht
aufgenommen werden kann", meinte der Schuldirektor am Dienstagmittag.
In Gemeinschaftsbereich untergebracht
In der
Sonderkrankenanstalt befänden sich nun alle Patienten nicht nur in einem "geschützten",
sondern auch "gemeinsamen Bereich", in dem "direkter Kontakt
möglich" sei. Für die beiden Frauen und die fünf Kinder seien
individuelle Betreuung und Therapien erforderlich, so Kepplinger weiter. Die
Patienten hätten "unterschiedliche Bedürfnisse".
Befragungsdatum unklar
Wann die Patienten von der Justiz
einvernommen werden könnten, sei "zum jetzigen Zeitpunkt nicht
abschätzbar". Das könne "noch längere Zeit dauern",
sagte Kepplinger. Das Ärzte- und Therapeutenteam werde auch in dieser Frage "sehr
behutsam vorgehen".