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Grüße von Reha

Niki Lauda: Das erste Video nach der Lungen-OP

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Jetzt meldet sich Niki Lauda in einer Botschaft an sein Team und seine Fans zu Wort.

Wien. Jetzt ist das Wunder endgültig perfekt: Niki Lauda kann wieder ­lachen. Entspannt sieht er aus auf dem ersten Foto nach seiner schweren Lungenoperation, das Mercedes gestern am Nachmittag veröffentlicht hat. Wir sehen Österreichs prominentesten Reha-Patienten im blauen Ralph-Lauren-Hemd mit dem unvermeidlichen roten Kapperl.

Lauda im O-Ton

"Nachricht an mein Team und meine Fans. Wir ihr alle wisst, hatte ich gesundheitlich eine schwierige Zeit. Die Unterstützung, die ich erhielt, war unglaublich. Ich war schneller wieder aus dem Bett, weil ich wusste, ich habe eine großartige Familie und ein großartiges Team. Die Leistung in dieser Saison war hervorragend mit dem 5. Titel in Folge. Wir hätten es nicht besser machen können. Ich werde bald wieder zurück sein und dann nehmen wir den 6. Titel in Angriff."

"Das ist der Niki, wie er leibt und lebt…"

Fast vier Monate lang hat man Niki Lauda in der Öffentlichkeit nicht mehr gesehen, nachdem ihm am 2. August im Wiener Allgemeinen Krankenhaus eine neue Lunge eingepflanzt worden war. Davor hatte bei der Rennsport-Legende akute Lebensgefahr bestanden.

Vor genau einem Monat war Lauda dann aus dem AKH entlassen worden und konnte seine lange Reha beginnen. Ganz Österreich und die gesamte Formel-1-Familie nehmen seither Anteil an seiner baldigen Genesung – von Zampano Bernie Eccle­stone, Mercedes-Teamchef Toto Wolff bis Weltmeister Lewis Hamilton wünschen sich alle seine schnelle Rückkehr in den Zirkus.

Jetzt folgt Tag für Tag eine neue gute Nachricht über Laudas erfreuliche Fortschritte:

  • Am Donnerstag meldete sich seine Ehefrau Birgit zu Wort, die ihren Ehemann während der langen Monate praktisch rund um die Uhr betreut hat. In einem bewegenden Posting bedankte sie sich bei allen, die Anteil an Laudas Schicksal genommen haben: „Wir kämpfen und kämpfen uns zurück ins Leben“, schrieb sie: „Es läuft wieder.“
  • Am Freitag dann mel­dete sich Lauda selbst per Video-Botschaft an sein Mercedes-Team. „Er hat über die fünf Titel gesprochen und darüber, dass wir jetzt das nächste Jahr angehen müssen“, schildert Toto Wolff. Lauda atmet noch etwas schwer, doch er sitzt locker scherzend auf einem Bürosessel. Der Druck im Team werde bald wieder steigen, wenn er wieder das Zepter schwingen wird, sagt Lauda da. „Das ist der Niki, wie er leibt und lebt“, freut sich Wolff. Und jetzt das Foto, das ihn wieder voller Optimismus zeigt.

Wie lange es wirklich dauert, bis er tatsächlich in die Formel 1 zurückkehren kann, steht noch nicht fest. Sein Ärzteteam um Prof. Walter Klepetko ist mit Laudas Gesundheitszustand hochzufrieden. Die Spenderlunge funktioniert einwandfrei, zu Abstoßungsreaktionen ist es nicht gekommen.

Dennoch muss er sich noch schonen und muss täglich Dutzende Medikamente nehmen (siehe Kasten rechts). Denn kaum einer zweifelt daran, dass er beim ersten Grand Prix der nächsten Saison, am 17. März in Australien, wieder dabei sein wird.

 

Arzt: "Muss regelmäßig zum Check ins AKH"

AKH-Lungenfacharzt Peter Jaksch über die neue Lebensqualität von Niki Lauda.

Betreuer. Am 24. Oktober, zwei Monate nach der Lungentransplantation, wurde Niki Lauda aus dem AKH entlassen. Seine Familie holte ihn damals ab, brachte ihn in die Reha.

Seither wird Lauda von Lungenfacharzt Peter Jaksch und seinem Team behandelt, er überwacht die Reha aller Lungenpatienten, die im AKH transplantiert wurden. Im Interview mit ÖSTERREICH sagte er nach der Lauda-Entlassung: „In den ersten drei Monaten muss er jede Woche kommen, dann alle zwei Wochen, schließlich folgen Ein- bis Zwei-Monats-Intervalle“, so Peter Jaksch.

Tests. Bei jeder dieser Untersuchungen wird nach folgendem Muster vorgegangen: „Blutabnahme, Test der Lungenfunktion, Blutspiegelkontrolle, Röntgen, Bronchoskopie mit Biopsie. Überprüfung der Medikamente, die Lauda schlucken muss. Je nach Befund wird danach etwas therapeutisch verändert“, so der Lungenexperte.

Die Kontrollen muss Lauda sein Leben lang machen. Aber: „Fliegen, Autofahren, Sport, alles ist wieder möglich. Lebensqualität und Leistungsfähigkeit sind gut, hängen aber von der Disziplin des Patienten ab.“

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