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Anklage wegen Mehrfach-Ehe

Jetzt spricht die Doppel-Braut von Salzburg

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Ist Susanne B. (29) eine Hochzeits-Betrügerin? Das sagt die Doppelbraut zur Anklage.

Versuchte Mehrfachehe – das wird der angehenden Krankenschwester und zweifachen Mutter Susanne B. aus Salzburg vorgeworfen. Sie wollte (wie berichtet) in Salzburg einen 32-Jährigen aus Gambia (Westafrika) heiraten, obwohl sie offiziell noch mit einem Schwarzafrikaner aus Nigeria verheiratet ist.

Die Hochzeit wurde von der Polizei gecrasht, weil der Gambier illegal in Österreich ist und nach Italien abgeschoben werden soll. Er sitzt in Schubhaft.

Susanne B.
© privat
2016 heiratete sie 29-Jährige bereits in Nigeria. Diese Ehe ging aber wenig später in die Brüche.

Susanne B.
© privat
Susanne B. schwört im ÖSTERREICH-Talk indes, dass sie nicht wusste, dass sie noch verheiratet sei.

Auf die „Doppelbraut“ wartet nun eine Anklage: „Es liegt uns eine schlechte Kopie einer Hochzeitsurkunde aus Nigeria vor“, so Bernd Huber vom Büro des Salzburger Bürgermeisters zu ÖSTERREICH: „Jetzt warten wir darauf, bis wir das Original bekommen. Ist diese da, wird die Frau wegen versuchter Mehrfacheheschließung angeklagt.“

Für Susanne B. ist der Polygamie-Vorwurf ein „Albtraum“, sie schwört: „Ich habe nicht gewusst, dass ich offiziell verheiratet bin“, versichert sie. Auch habe sie nicht versucht, das Standesamt in Salzburg zu täuschen. Sie beteuert: „Unser Hochzeits-Ritual 2016 mit meinem Ex-Mann in dessen afrikanischer Heimat hab ich für eine kulturelle Veranstaltung gehalten.“ Ein „Show-Event“ für die nigerianischen Eltern des Bräutigams, argumentiert sie im ÖSTERREICH-Talk.(wek)

Susanne B. Bräutigam festgenommen
© zvg
Susanne B. mit ihrem beinahe zweiten Ehemann.

Salzburg Bräutigam Festnahme
© privat
Diese Hochzeit wurde aber von der Polizei gecrasht und der Gambier Minuten vor der Hochzeit wegen eines negativen Asylbescheids festgenommen.

Doppelbraut schwört: "Ich wusste nicht, dass ich noch verheiratet bin"

ÖSTERREICH: Sie werden wegen Verdachts auf Doppelehe angeklagt. Sind Sie wirklich eine Heirats-Schwindlerin?

Susanne B.: Es ist zwar absurd, aber ich wusste nicht, dass ich formell verheiratet bin. Ich dachte, meine Eheschließung 2016 in Nigeria war eine rein kulturelle Hochzeit, keine echte. Ein Event in der Heimat meines damaligen Mannes, für ihn und unsere beiden Buben, die wir gemeinsam haben.

ÖSTERREICH: Sie haben damals in Nigeria aber eine Hochzeitsurkunde unterschrieben, ein Hochzeitskleid getragen, das sah nicht nach „kulturellem Event“ aus ...

B.: Ja, das habe ich. Ich hab die Hochzeits-Urkunde und die offiziellen Dokumente aber nie erhalten, auch habe ich sie nie gesehen. Mein Ex-Mann hat das auch nie erwähnt, als wir zurück in Österreich waren.

ÖSTERREICH: Die Papiere tauchten aber beim Scheidungsverfahren vorm Bezirksgericht auf. Spätestens da hätten Sie wissen müssen, dass Sie noch eine „Ehefrau“ sind ...

B.: Beim Obsorgestreit um unsere beiden Söhne war das ein Thema. Mein Ex-Mann hat das aus reiner Eifersucht auf meine neue Beziehung ins Spiel gebracht. Er konnte es einfach nicht verkraften, dass ich ihn verlassen habe. Trotzdem dachte ich, dass ich nach österreichischem Recht nicht verheiratet bin. Glauben Sie im Ernst, dass ich eine neue Hochzeit ausrichte, obwohl ich noch verheiratet bin?

ÖSTERREICH: Viele sehen das aber so ...

B: Ja, ich werde inzwischen auch beschimpft. Als Hure, die gegen Geld einen Schwarzen nach dem anderen heiratet. Diese Vorwürfe sind aber absurd.

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