Ein 74-Jähriger mit psychischen Problemen glaubte, seine bereits seit 12 Jahren verstorbene Frau sei am Sonntag in die Ramsauer Ache gestürzt und alamierte Feuerwehr und Rettung.
Gegen 19.00 Uhr wurde die Polizeieinsatzzentrale Rosenheim von einem Verkehrsteilnehmer informiert, dass an der Gmundbrücke in Berchtesgaden eine ältere Frau in die Ramsauer Ache gefallen und abgetrieben worden sei. Der Mann wurde von einem 74-jährigen Kurgast aus Duisburg gebeten, einen Notruf abzusetzen. Die Leitstelle Traunstein alarmierte daraufhin ein Großaufgebot an Einsatzkräften. Der Kurgast hatte mitgeteilt, dass seine Frau auf einem Holzsteg ausgerutscht und in die Ache gefallen sei. Er habe sie noch herausziehen wollen, aber nicht mehr erreichen können, da sie abgetrieben worden sei.
Vor 12 Jahren gestorben
Der Duisburger wurde vom Roten Kreuz
medizinisch versorgt. Da nach und nach der Eindruck entstand, dass der Mann
psychische Probleme hat und die Angaben nicht mehr glaubwürdig erschienen,
wurde die Polizei hinzugezogen. Ermittlungen in Duisburg ergaben, dass die
vermeintlich in die Ache gestürzte Ehefrau bereits vor zwölf Jahren
gestorben ist und der Mann in Duisburg alleine lebt. In Berchtesgaden hatte
das Paar vor Jahrzehnten Hochzeit gefeiert. Nach Rücksprache mit der
behandelnden Ärztin in Duisburg und dem Berchtesgadener Notarzt wurde der
74-Jährige zur weiteren Behandlung in das Inn-Salzach-Klinikum Freilassing
gebracht.