Tirol

Heli-Unglück: Verletzte außer Lebensgefahr

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Flugunfallkommission ermittelt an der Absturzstelle.

Nach einem Hubschrauberabsturz mit einem Todesopfer bei einer Bundesheerübung am Dienstag in der Wattener Lizum in Tirol soll in den nächsten Tagen ein Erstbericht folgen. Die Flugunfallkommission nahm am Dienstag ihre Arbeit vor Ort auf. Ein Sachverständiger und ein Technikexperte untersuchen das Wrack - dieses soll noch am Mittwoch ins Tal gebracht werden. "Wir setzen alles daran diesen tragischen Vorfall lückenlos aufzuklären", so Verteidigungsminister Gerald Klug.

Bis zur endgültigen Klärung der Unfallursache könnte es aber einige Zeit in Anspruch nehmen. Zunächst sei man von einer "harten Landung" ausgegangen, weil die 28-jährige Einsatzpilotin noch einen Notruf abgesetzt habe, erklärte Bauer. Im Nachhinein stellte sich aber heraus, dass es doch ein schwerer Flugunfall gewesen sei. Für einen 30-jährigen Unteroffizier aus Niederösterreich kam jede Hilfe zu spät. Die 28-jährige Pilotin und ein 35-jähriger Luftaufklärer wurden nach der Erstversorgung in die Innsbrucker Klinik geflogen. Der 35-Jährige wurde noch am selben Tag operiert. Beide Verletzten seien außer Lebensgefahr, teilte das Verteidigungsministerium mit. Zu den Verletzungen der beiden Soldaten machte ein  Sprecher "aus Gründen des Respekts" keine Angaben. Es habe aber bereits mit ihnen über den Absturz gesprochen werden können.

Der Plan der Heeresverantwortlichen sehe es vor, das Unfallwrack noch am Mittwoch ins Tal zu transportieren. Voraussetzung dafür sei allerdings eine Freigabe durch die Kommission. Das Wrack werde vorerst in eine Tiroler Kaserne gebracht, sagte Bauer. Derzeit befinden sich noch die Flugunfallkommission, ein gerichtlich beeideter Sachverständiger sowie ein Technikexperte am Unfallort.

   Der Ministeriumssprecher bestätigte überdies Medienberichte, wonach die Turbine beim Eintreffen der Rettungskräfte noch gelaufen sei. Der Hubschrauber des Typs OH-58 B "Kiowa" sei 1976 vom Bundesheer angeschafft worden. Solche militärischen Geräte seien für eine "jahrzehntelange Nutzung" vorgesehen", erläuterte Bauer. Bestimmte Teile des Helikopters seien - wie bei solchen Fluggeräten üblich - im Laufe der Jahre mehrmals ausgewechselt worden.

Dass seitens des Bundesheeres am Dienstag lange von einer "harten Landung" und nicht von einem Hubschrauberabsturz die Rede war, verteidigte der Sprecher. Die Pilotin habe noch per Handy den Notruf abgesetzt. Deshalb sei man von einer harten Landung ausgegangen. Dies sei zudem auch ein "Terminus technicus" der Fliegersprache. "Wir wollten es auf keinen Fall herunterspielen", meinte Bauer. Zunächst habe man geglaubt, dass "Gott sei Dank nicht viel passiert" sei und es nur einen Verletzten gebe.

Bei dem Absturz war ein 30-jähriger Unteroffizier ums Leben gekommen. Der Hubschrauber war gegen 13.00 Uhr im Rahmen der Bundesheerübung "Schutz 2014" in einer Höhe von rund 2.000 Metern in den Tuxer Voralpen verunglückt. An der größten Bundesheerübung des Jahres, die vom 10. bis 18. Juni in Tirol und Vorarlberg geplant war, nahmen 5.500 Soldaten, 39 Panzer-, neun Luftfahrt- und 400 sonstige Heeresfahrzeuge teil. Die "Schutz 2014" wurde nach dem Unfall abgebrochen.
 

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