Rückblick über die Gefangenschaft aus ihrer Sicht wird 2010 ausgestrahlt.
Natascha Kampusch hat einem deutschen Fernsehteam in das Haus und das Kellerverlies, in dem sie achteinhalb Jahre gefangen war, Einblick gewährt. Die 21-Jährige ließ die Produktionsfirma Securitel vor einem halben Jahr Aufnahmen machen, bestätigte Kampusch-Sprecher Wolfgang Brunner. "Es wird auch im Verlies gefilmt", so Brunner. "Meines Wissens gibt es keine Aufnahmen mit ihr im Haus."
Szenen im Haus
Bei dem Film handle es sich um eine
TV-Dokumentation, die vom Tag
der Entführung bis zur Befreiung vieles schon vereinzelt Gesagte
zusammenfasse, erklärte der Sprecher. Inhaltlich sei die Produktion wie die
bereits ausgestrahlten ORF-Dokumentation angelegt. Der Unterschied sei nur,
dass bei einzelnen Szenen auch im Haus gedreht worden sei. Getragen sei die
Produktion aber nicht von diesen Aufnahmen, sondern von Interviews mit
Kampusch und anderen Personen.
Jänner 2010
Die Dokumentation existiert in einer rund
40-minütigen sowie einer einstündigen Fassung und soll Ende Jänner 2010
erstmals im deutschen Fernsehen auf NDR und ARD zu sehen sein, so Brunner.
"ZDF Enterprise" habe die internationalen Vermarktungsrechte inne und stelle
die Produktion derzeit Fernsehanstalten bei der Fachmesse "Mipcom" in Cannes
vor. Natascha
Kampusch sei an den Wiederverkaufsrechten beteiligt, welche Summe sie
bekommen werde, stehe noch nicht fest.
Geld sei aber nicht das Motiv für die Drehgenehmigung im Haus gewesen, betonte Brunner. "Der Drehbuchautor und Interviewer bemühte sich seit der Flucht um die Genehmigung, aus der Distanz rückblickend ein Porträt von Frau Kampusch zu machen." Der Mann habe einen sehr umfassenden Zugang präsentiert und sei sehr behutsam mit der 21-Jährigen umgegangen.