Brandgefährlich war eine Gruppierung, die seit Monaten in Ostösterreich auf Beutezug ging. Ihr Markenzeichen: Bankomaten sprengen, Autos als Rammbock verwenden und alle gestohlenen Fahrzeuge nach Verwendung anzünden. Beim letzten Coup ging alles schief - wobei sich einer der Täter schwer verletzte.
Wien. Die dreiköpfige Bande (zwei Holländer und ein Bulgare) war seit Jahresbeginn bei uns aktiv. Begonnen hat ihre Serie mit einem versuchten Einbruch in Wiener Neustadt am 12. Jänner. Es folgten vollendete Coups im Mai in der Shopping City Süd (SCS) in Vösendorf - wo sie mit einem gestohlenen BMW bis hinein ins Gebäude rasten und ihn dort auch anzündeten, die Sprinkleranlage verhinderte eine Feuerkatastrophe. Im Juni drangen sie ins Donauzentrum in Wien ein. Ende Juni wurde der Dorotheum-Juwelier in Wiener Neustadt heimgesucht. In allen Fällen waren zuvor Autos der Marke BMW gestohlen und drei Mal als "Rammbock" eingesetzt sowie nach den Einbrüchen überwiegend in Brand gesetzt worden.
Angelastet werden den beiden Niederländern im Alter von 28 und 31 Jahren sowie einem 28-jährigen Bulgaren auch Bankomatsprengungen, die ihnen letztlich aber zum Verhängnis wurden. Denn beim letzten Coup am 6. Oktober in den Morgenstunden in Markgrafneusiedl auf eine Raika ging alles schief - das Gasgemisch jagte die halbe Bank samt der Geldbeute in die Luft.
Polizeistreifen nahmen hernach einen BMW mit massiv überhöhter Geschwindigkeit wahr. Das Auto war zuvor in Fischamend gestohlen worden und wurde nach der Tat im 22. Bezirk in Wien angezündet. Aufgrund des dringenden Tatverdachtes gegen das Trio wurde (das längst, wie jetzt bestätigt wird, unter Observation stand) auch die Cobra beigezogen.
Bande versteckte sich in diesem Haus in der Donaustadt.
Es folgte der Zugriff in der Wohnung in der Tietzestraße in der Donaustadt. Der Jüngere der beiden Niederländer wollte über ein Fenster türmen, wurde aber daran gehindert und festgenommen. Bei dem Wohnungsmieter, dem Bulgaren, der mit schmerzverzerrtem Gesicht mit einem Bike dahergeradelt kam, wurden massive Brandwunden an den Händen festgestellt, die offensichtlich davon stammten, dass er das in Markgrafneusiedl verwendete Fluchtauto in Brand gesetzt hatte. Und sich in der Hektik selbst schwer verletzte. Der Mann wurde ins Universitätsklinikum St. Pölten gebracht und muss wohl auch in U-Haft auf der Krankenstation behandelt werden.