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Wirtschaftsbund-Skandal: Jetzt wackelt auch Wallner

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In der Wirtschaftsbund-Affäre geht es jetzt um den Landeshauptmann. Markus Wallners Sessel wackelt gewaltig. 

Bis zuletzt konnte sich der Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner aus dem Finanzskandal im Landes-Wirtschaftsbund heraushalten – doch damit ist es jetzt vorbei. Wie die VN berichtet, soll Wallner höchstpersönlich für Inserate in der Wirtschaftsbundzeitung geworben haben. Dies hat ein Vorarlberger Unternehmer in einer eidesstattlichen Erklärung bekannt gegeben. Zwar habe Wallner nicht direkt Druck ausgeübt, sehr wohl aber Hilfe bei Behördenverfahren ans Lohn für Inserate angeboten – dabei sei es um Anzeigen in Höhe von 20.000 bis 30.000 Euro gegangen. „Er hat gemeint: Wenn entsprechende Anliegen im Unternehmen gegeben sind, wo die öffentliche Seite unterstützen kann, werde sich die Politik entsprechend erkenntlich zeigen, etwa bei Betriebsbewilligungen“, so die Quelle.
Wallner stellt das in Abrede: „Ich bin doch kein Inseratenkeiler.“ Die Vorwürfe wiegen aber so schwer. Umso mehr als es sich beim inzwischen zurückgetretenen Wirtschaftsbund-Manager Jürgen Kessler um Wallners früheren Büroleiter handelt.

Landeschef versucht die Flucht nach vorne

Wallner trat am Freitag die Flucht nach vorne an: Er will den Wirtschaftsbund jetzt extern prüfen lassen- und zwar durch eine externe Kanzlei. Auf den Rechnungshof, dem zuerst Prüfrechte eingeräumt werden müssen, will er icht warten. "Es muss jetzt alles im Wirtschaftsbund durchleuchtet werden.“ Dass über den Wirtschaftsbund Geld für den ÖVP-Wahlkampf organisiert wurde, wies Wallner zurück. Die an die ÖVP überwiesenen Gelder stammten laut den Rechnungsabschlüssen nicht aus dem Inseratentopf, vielmehr aus Mitgliedsbeiträgen.

Magnus Brunner gilt als erste Adresse

 

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© Gettyimages
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Finanzminister Magnus Brunner wäre der logische Nachfolger.

Wallner kämpft tatsächlich um sein Überleben – auch ÖVP-intern wird längst über einen Rücktritt des 54-Jährigen spekuliert. Wenn es um einen möglichen Nachfolger geht, fällt zuerst der Name des Finanzministers: Auch Magnus Brunner hat im Büro des Landeshauptmannes (damals Herbert Sausgruber) begonnen und gilt wohl als erste Adressen, nur: Brunner kommt ebenfalls aus dem Wirtschaftsbund, bnis 2006 war er sogar Direktor im Bundesbüro der ÖVP-Teilorganisation.
 

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