Grasl gegen Wrabetz

Alexander Wrabetz bleibt ORF-Chef

Teilen

Wrabetz erhielt mit 18 von 35 Stimmen (darunter zwei Enthaltungen) eine knappe Mehrheit.

Alexander Wrabetz (56) hat es schon wieder geschafft. Diesmal war es "arschknapp", um ein geflügeltes innenpolitisches Wort zu verwenden. Zehn Jahre, nachdem Wrabetz Monika Lindner den Chefsessel am Küniglberg abgejagt hatte, wurde er als erster ORF-Chef zum dritten Mal in Folge zum Generaldirektor bestellt. Nicht einmal der legendäre Generalintendant Gerd Bacher schaffte dieses Kunststück.

Bunte Koalition

Mit Rückendeckung der SPÖ und taktischem Geschick zimmerte Wrabetz wie vor zehn Jahren eine bunte Koalition aus roten, grünen, pinken und unabhängigen Stiftungsräten. Neben dem Amtsbonus sicherte dem amtierenden ORF-Chef wohl letztlich der Umstand die Wiederwahl, dass Wrabetz seine Macht an der größten Medienorgel des Landes dosiert einsetzte und den Redaktionen jede Menge journalistischen Freiraum in der täglichen Arbeit gewährte - manchmal zu viel, wie Kritiker nicht müde wurden zu betonen.

Den ORF will Wrabetz in den kommenden Jahren zum Social Media-Haus umbauen. "Der ORF soll das digitale Leitmedium der Zukunft bleiben", so der neue alte Generaldirektor. Für ORFeins plant er mehr österreichische Inhalte und eine Stärkung der Information, ORF III soll weiter ausgebaut werden. "Stärken weiterentwickeln" laute das Motto für ORF 2 und die ORF-Radios.

Solide Bilanz

Als Amtsinhaber kann Wrabetz auf eine solide Bilanz verweisen. Seit der Finanzkrise 2008 fährt der ORF ein Spar-und Restrukturierungsprogramm, mit dem kräftig Personal eingespart wurde. Millionen-Verluste, die damals eingefahren wurden, könnte Wrabetz im Tandem mit seinem Finanzdirektor und Kontrahenten Richard Grasl schließlich wieder drehen. 2015 schloss man zum sechsten Mal in Folge mit einem positiven Jahresergebnis und deutlich über Plan ab.

Der ORF meisterte unter Wrabetz eine österreichische Song-Contest-Austragung samt Kosten, lancierte ORF III sowie ORF Sport + und baute die TVthek aus. Publikumsrenner wie die Show "Dancing Stars" funktionierten in den vergangenen Jahren weiterhin, mit "Vorstadtweiber", Skurrilem wie "Braunschlag" oder den "Landkrimis" setzte man österreichische Produktionsakzente. Jüngste Errungenschaft des Wrabetz-ORF war die Frühstücks-Schiene "Guten Morgen Österreich", die vielen aber zu unterhaltungslastig ist.

In Wrabetz zweite Amtszeit fiel nach langem Hin und Her auch die Entscheidung, das ORF-Zentrum auf dem Küniglberg in Wien-Hietzing zu renovieren (anstatt neu zu bauen) und (fast) alle Standorte dort zusammenzuziehen. Auch den daraus resultierenden Verkauf des Funkhauses zog Wrabetz durch.

Doch nicht alles kann glattgehen in einem Medienmoloch wie dem ORF. Wie bei jedem ORF-General steht stets eine Frage im Raum: Wie hält es Wrabetz mit der Politik? Dass er SPÖ-nahe ist, hielt zwar schon 2011 auch die ÖVP-nahen Stiftungsräte nicht davon ab, ihn zu wählen. Doch in den vergangenen zehn Jahren passierten auch Schnitzer. Als er den früheren SPÖ-Ministersprecher Niko Pelinka zu seinem Büroleiter machen wollte, gingen die Wogen so hoch, dass er die Notbremse ziehen musste.

Streit wegen Personalentscheidungen

Wie überhaupt ORF-Personalia stets von politischem Getöse oder zumindest entsprechenden Mutmaßungen begleitet werden. Mehrmals brachten Wrabetz Beschlüsse über Spitzenpositionen in Fernsehen und Radio Unbill mit der Belegschaft ein und Vorwürfe, er habe ein zu offenes Ohr für Wünsche aus SPÖ und ÖVP. Umstrittene redaktionelle Entscheidungen wie der Solo-Auftritt des Ex-Kanzlers Werner Faymann (SPÖ) bei "Im Zentrum" oder die Nicht-Einladung Richard Lugners zu den TV-Duellen im Präsidentschafts-Wahlkampf taten das Ihrige dazu, dass die ORF-Information unter Wrabetz zuletzt auch kritisch beäugt wurde.

Dass sich der promovierte Jurist, Opernliebhaber und Rapid-Fan aus freiheitlichem Elternhaus über die Jahre der ungebrochenen Unterstützung der SPÖ gewiss sein konnte, traf übrigens nicht immer zu. Es gab eine Zeit, da zeigten Faymann und sein Staatssekretär Josef Ostermayer recht unverhohlen Lust, ihn abzusägen. Wrabetz überlebte schließlich beide - was ihm jedenfalls einen Platz in den inoffiziellen Annalen des ORF sichert. Und mit einer dritten Amtszeit in Folge schreibt sich Wrabetz nun auch in die offiziellen Geschichtsbücher des Küniglbergs.

Hier finden Sie den LIVE-Ticker zum Nachlesen

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
 17:21

Zach sieht Chance auf Reform verpasst

Thomas Zach, Leiter des ÖVP-"Freundeskreises" im obersten ORF-Gremium gratulierte Wrabetz zur Wiederwahl, zugleich übte er Kritik am ORF-Chef. "Heute wurde die große Chance auf Erneuerung und Reformen verpasst. Wir bekommen mit der Verlängerung des amtierenden Generaldirektors more of the same. Für die Zukunft des ORF ist das nicht positiv. Das bessere Konzept und der überzeugendere Kandidat haben heute sehr knapp keine Mehrheit erreicht. Am Reformkurs von Grasl führt in der Sache trotzdem kein Weg vorbei. Der Ball liegt jetzt beim neu gewählten Generaldirektor", sagte Zach.

 17:05

Kritik von Neos

Die NEOS übten vor allem einmal mehr am Bestellvorgang Kritik. In erster Linie würden die "Freundeskreise" von SPÖ und ÖVP über die ORF-Führung entscheiden, so NEOS-Vorsitzender Matthias Strolz. Es sei zwar "lobenswert", dass die beiden aussichtsreichsten Bewerber der pinken Forderung gefolgt seien und ihre Konzepte öffentlich präsentiert haben, das ändere aber nichts an der "schlussendlich von politischen Überlegungen geprägten Wahl", so der NEOS-Chef. Die Bestellung des ORF-Generaldirektors bezeichnete Strolz als "letzten Rest groß-koalitionärer Allmachts-Phantasien" - und forderte eine "Entpolitisierung des ORF".

 17:04

Erster ORF-Chef mit drei Amtszeiten in Folge

Alexander Wrabetz (56) hat es schon wieder geschafft. Diesmal war es "arschknapp", um ein geflügeltes innenpolitisches Wort zu verwenden. Zehn Jahre, nachdem Wrabetz Monika Lindner den Chefsessel am Küniglberg abgejagt hatte, wurde er als erster ORF-Chef zum dritten Mal in Folge zum Generaldirektor bestellt. Nicht einmal der legendäre Generalintendant Gerd Bacher schaffte dieses Kunststück.

 16:46

Grünen wünschen Wrabetz Kraft

"Ich gratuliere Alexander Wrabetz zur Wiederwahl und wünsche ihm für die Bewältigung dieser Aufgaben die notwendige Kraft“, kommentiert der Mediensprecher der Grünen, Dieter Brosz, Wrabetz' Wiederwahl.

 16:11

orf17.jpg © ÖSTERREICH/ Sachs

(c) ÖSTERREICH/ Sachs

 16:10

Wrabetz süffisant: "Die EBU wird ihre Arbeit selber machen."

 16:06

Wrabetz 1. Statement

Alexander Wrabetz ist über das Ergebnis sehr erfreut: "Ich bin froh, dass der Stiftungsrat meine Arbeit bestätigt hat."

 16:05

FPÖ attackiert Kern und Wrabetz

"Die Wiederwahl von Alexander Wrabetz zum Generaldirektor des ORF ist eine vertane Chance statt eines notwendigen Neubeginns für den ORF. Sie bedeutet im Wesentlichen, dass strukturell alles so bleibt, wie es ist, und notwendige Reformen zugunsten einer rot-grün-rosa Postenpackelei geopfert wurden“, kommentierte heute FPÖ-Generalsekretär und Mediensprecher NAbg. Herbert Kickl die Entscheidung des ORF-Stiftungsrates.

 15:57

Das Infokonzept soll den Ausschlag zu Gunsten von Wrabetz gegeben haben.

 15:52

Es gab zwei Stimmenthaltungen: der ehemalige Caritas-Präsident Franz Küberl und ORF Stiftungsrätin Gudrun Stindl.

 15:50

Der geschlagene Grasl

orf16.jpg © ÖSTERREICH/ Sachs

ÖSTERREICH/ Sachs

 15:48

Der geschlagene Grasl gratulierte Wrabetz: "Es war ein Foto-Finish, aber das Ergebnis ist natürlich zu akzeptieren."

 15:42

Der von der SPÖ unterstützte Wrabetz erreichte im obersten ORF-Aufsichtsgremium 18 von 35 Stimmen und kam auf eine knappe Mehrheit. Wrabetz ist damit der erste ORF-Chef, der dreimal in Folge zum Generaldirektor bestellt wurde.

 15:40

Alexander Wrabetz bleibt ORF-Chef

 15:38

Wrabetz-Hearing ist beendet. Die Wahl ist im Gange.

 15:30

Alexander Wrabetz ist immer noch im Atrium. Es zieht sich also doch weiter.

 15:23

Auch ZiB-Anchorman Tarek Leitner lässt sich die Wahl nicht entgehen

orf15.jpg © ÖSTERREICH/ Sachs

(c) ÖSTERREICH/ Sachs

 15:19

Gespanntes Warten

orf145.jpg © ÖSTERREICH/ Sachs

(c) ÖSTERREICH/ Sachs

 15:15

Die Wrabetz-Befragung ist angeblich zu Ende

Er soll in den nächsten Augenblicken das Atrium verlassen. Damit fehlt nur mehr die Abstimmung.

 15:01

Für die anwesenden Journalisten heißt es weiter warten.

orf14.jpg © ÖSTERREICH/ Sachs

(c) ÖSTERREICH/ Sachs

 14:58

Auch Alexander Wrabetz wird jetzt schon zwei Stunden "gegrillt".

 14:50

ORF-Betriebsrat Moser macht eine kurze Sitzungspause: "Die Befragung läuft noch."

 14:27

Das Wrabetz-Hearing dauert jetzt auch schon 90 Minuten. Es scheint ein langer Nachmittag zu werden.

 13:52

Auch Manuela Raidl vom Privatsender Puls4 berichtet von der ORF-Wahl:

orf13.jpg © ÖSTERREICH/ Sachs

(c) ÖSTERREICH/ Sachs

 13:50

Auch ZiB-Anchorman Armin Wolf schaut vorbei, um sich über die neuesten Entwicklungen zu informieren

orf12.jpg © ÖSTERREICH/ Sachs

(c) ÖSTERREICH/ Sachs

 13:40

Rekord-Hearing bei Grasl

Das Grasl-Hearing ist mit mehr als 150 Minuten das längste das es jemals bei einer Wahl eines ORF-Generaldirektors gegeben hat. Ein Insider aus dem ORF erklärt: "Das heißt, dass es ein ernsthaftes und seriöses Hearing war."

 13:39

Die Wrabetz-Präsentation ist vorbei, jetzt läuft die Befragung. Die soll aber kürzer ausfallen als bei Grasl, heißt es von Insidern.

 13:18

Jetzt heißt es wieder warten. Hearing und Befragung laufen geheim, nicht einmal die jeweiligen Büroleiter der Kandidaten dürfen dabei sein.

 13:02

Hearing von Wrabetz beginnt

Jetzt muss Alexander Wrabetz auf den "Grill". Nach seiner 20-minütigen Präsentation, muss auch er sich den Fragen der Stiftungsräte stellen.

 13:01

orf11.jpg © ÖSTERREICH/ Sachs

(c) ÖSTERREICH/ Sachs

 12:59

Es ging vor allem um Strukturen und Programme, berichtet Grasl weiter. Er ist guter Dinge, dass er sein Konzept gut präsentieren konnte, so Grasl.

 12:58

Nach rund zweieinhalb Stunden ist Grasl fertig. Er glaubt, sich "super" geschlagen zu haben und berichtet von 2,5 Stunden intensiven Diskussionen.

 12:56

Grasl ist draußen!

 12:52

Strache kritisiert ORF-Wahl

FPÖ-Boss HC Strache findet die Wahl "völlig absurd". Mehr dazu hier

 12:43

Jetzt ist das Kamera-Team doch wieder da.

 12:38

Das Kamerateam musste den Gang wieder verlassen. Er muss freibleiben, selbst ORF-Mitarbeitern ist das Durchgehen verboten.

 12:28

Richard Grasl sitzt jetzt schon seit zwei Stunden auf dem "Grill".

 12:18

orf10.jpg © ÖSTERREICH/ Sachs

(c) ORF/ Sachs

 12:15

Ein Kamerateam des ORF baut sich vor dem Atrium auf.

 12:13

Noch immer wird Grasl "gegrillt". Das Hearing dauert jetzt schon mehr als eineinhalb Stunden, bestätigt ORF_Zentralbetriebsrat und Mitglied im Stiftungsrat Gerhard Moser.

 11:57

Auch zahlreiche ORF-Journalisten wie z.B. Roland Adrowitzer, Stefan Kappacher oder ORF III-Chef Peter Schöber sind vor Ort, um sich persönlich ein Stimmungsbild zu machen.

 11:55

Wrabetz auf die Frage, ob er von seiner Wiederbestellung ausgeht fest: "Zuversichtlich bin ich."

 11:46

Wrabetz zu den zahlreichen Journalisten: "Ich bin beeindruckt." Mit diesen Worten verschwindet er in einem Büro in der Nähe des Atriums.

 11:45

orf09.jpg © ÖSTERREICH/ Sachs

(c) ÖSTERREICH/ Sachs

 11:39

Alexander Wrabetz: "Jetzt ist der Stiftungsrat am Wort. In 4 Stunden wissen wir, wer gewonnen hat."

 11:38

Alexander Wrabetz ist da!

 11:37

Alexander Wrabetz soll am Weg sein. Die Journalisten nehmen schon mal Aufstellung.

 11:34

Für die Stiftungsräte gibt es heute keine Mittagspause. Direkt nach dem Hearing von Richard Grasl soll es mit Alexander Wrabetz weitergehen.

 11:20

Haselsteiner und Högerl haben ihre angeregte Diskussion beendet und sind jetzt wieder im Sitzungssaal.

 11:11

Auch ÖSTERREICH-Fotograf Johannes Kernmayer wartet am Küniglberg auf den ersten Schnappschuss des neuen ORF-Chefs

orf08.jpg © ÖSTERREICH/ Sachs

(c) ÖSTERREICH/ Sachs

 11:07

orf07.jpg © ÖSTERREICH/ Sachs

(c) ÖSTERREICH/ Sachs

 11:03

Aufregung vor dem Atrium

NEOS-Stiftungsrat Hans-Peter Haselsteiner verlässt den Sitzungssaal. Vor der Tür unterhält er sich angeregt mit Gudrun Stindl, einer anderen Stiftungsrätin., die vom ORF-Betriebsrat entsandt wurde.

 10:50

Auch das oe24.tv-Team ist vor Ort

orf06.jpg © ÖSTERREICH/ Sachs

(c) ÖSTERREICH/ Sachs

 10:43

SPÖ-"Freundeskreis"-Leiter Fenninger rechnet mit einer Fortsetzung an der ORF-Spitze: Er glaube, dass der amtierende Generaldirektor eine "hohe Chance" hat, bestätigt zu werden. Hierfür spreche vor allem, dass der ORF in den vergangenen Jahren unabhängig geworden sei. Dadurch habe Wrabetz "gute Karten", so Fenninger.

 10:39

 10:34

Der ORF-Stiftungsratvorsitzende Dietmar Hoscher rechnet mit einer klaren Entscheidung bei der Bestellung des neuen ORF-Generaldirektors. "Ich glaube nicht, dass ich entscheiden muss", erklärte Hoscher am Dienstag gegenüber Journalisten.

 10:33

Für die Journalisten heißt es jetzt warten

orf05.jpg © ÖSTERREICH/ Sachs

(c) ÖSTERREICH/ Sachs

 10:18

Das Hearing von Richard Grasl hat jetzt hinter verschlossenen Türen begonnen.

 10:15

FPÖ-Stiftungsrat Steger wählt Grasl. Heute hätten auch kleine Parteien ihre Möglichkeit zu zeigen, ob sie für Reformen sind, so Steger. Auf die Journalistenfrage, ob er in der Sitzung Grasl wählen werde, meinte der Stiftungsrat: "Richtig." Grundsätzlich rechnet Steger kommendes Jahr mit einem Regierungswechsel und freiheitlicher Regierungsbeteiligung. So habe ihn die FPÖ bereits damit beauftragt, ein neues ORF-Gesetz vorzubereiten.

 10:13

orf04.jpg © ÖSTERREICH/ Sachs

(c) ÖSTERREICH/ Sachs

 10:11

Grasl stellt klar: "Das Hearing ist dazu da, Meinungen und Standpunkte nochmal darzulegen."

 10:09

Richard Grasl ist da

Als erster Kandidat betritt Richard Grasl das Atrium. Die Frage, ob er heute gewählt wird, beantwortet er nicht.

orf03.jpg © ÖSTERREICH/ Sachs

(c) ÖSTERREICH/ Sachs

 10:03

Gespanntes Warten bei den Journalisten

orf02.jpg © ÖSTERREICH/ Sachs

(c) ÖSTERREICH/ Sachs

 10:00

Der ORF hat ein eigenes Pressezentrum für die Wahl eingerichtet

orf01.jpg © ÖSTERREICH/ Sachs

(c) ÖSTERREICH/ Sachs

 09:56

Die Kandidaten sind noch nicht da, berichtet ÖSTERREICH-Reporter Albert Sachs aus dem ORF-Zentrum. Deswegen bestürmen die rund 50 anwesenden Journalisten die eintreffenden Stiftungsräte.

 09:55

Grüner Embacher wählt Wrabetz

Der Grüne ORF-Stiftungsrat Wilfried Embacher wird bei der Bestellung des ORF-Generaldirektors für den amtierenden ORF-Chef Alexander Wrabetz stimmen. "Ich wähle Wrabetz", sagte Embacher am Dienstag vor Beginn der Sitzung des ORF-Aufsichtsgremiums. Als Grund nannte Embacher Skepsis über Richard Grasls Konzept für die ORF-Führung. Er befürchtet zu viel Machtfülle beim Finanzdirektor.

 09:50

Gleich gehts los

Um 10 Uhr beginnt die Wahl: Die Kandidaten haben dann vor den 35 Stiftungsräten je 20 Minuten Zeit, ihre Konzepte vorzustellen, bevor Fragen folgen.

 09:05

Auch der unabhängige Stiftungsrat Franz Küberl hat bereits eine Wahl getroffen. Küberl kann wegen des Begräbnisses eines langjährigen Freundes und Bergkameraden nicht an der heutigen Sitzung des ORF-Gremiums teilnehmen. Ein Votum Küberls gibt es trotzdem: die unabhängige bürgerliche Betriebsrätin Gudrun Stindl wird Küberl vertreten und dessen Stimmabgabe übermitteln. Damit dabei alles rechtens läuft, hat Küberl zur Bestätigung bereits einen Stimmzettel ausgefüllt, der versiegelt im Gremienbüro hinterlegt wurde und der nach der Abstimmung geöffnet und mit dem von Stindl eingebrachten Stimmzettel verglichen wird.

 08:48

Kärntner Stiftungsrat Neuschitzer wählt Wrabetz

Der ursprünglich von BZÖ/FPK bestellte und später von der SPÖ-geführten Landesregierung unter Landeshauptmann Peter Kaiser verlängerte Kärntner Stiftungsrat gehört keinem "Freundeskreis" an. Neuschitzers Stimme zählt bei der Bestellung des ORF-Generals mit zu den entscheidenden. Nach umfangreicher Prüfung der Konzepte und Gesprächen mit verschiedenen Medienexperten habe er inzwischen seine Entscheidung getroffen, erklärte Neuschitzer. "Ich wähle Wrabetz." Hauptgründe seien für ihn zum einen Wrabetz' Informationskonzept gewesen, das ein hohes Ausmaß an Pluralismus vorsehe, zum anderen die Technik-Pläne der beiden Bewerber.

 08:26

In den letzten Hearings präsentierten sich die beiden Kandidaten gar nicht so unterschiedlich. Beide versuchten mit den selben Bildern (Papst-Wahl 2005 und 2013) die Veränderungen in der Berichterstattung aufzuzeigen.

 08:13

High Noon im ORF

Die Polit-Schlacht um den ORF erreicht ihren Höhepunkt. Gegen Mittag wird klar sein, ob Alexander Wrabetz oder Richard Grasl künftig die Geschicke des ORF leitet.