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Kogler: Sein Kampf um grünes Ja

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Kogler selbst will dabei in Tele­fonaten und persönlichen Gesprächen um seine 276 Delegierten werben.

Abstimmung. Kann man rund 200 Seiten Koalitionsabkommen in zwei Tagen lesen? Ja, wenn es nach dem Grünen-Bundessprecher Werner Kogler geht. Parteivorstände von SPÖ und ÖVP bekamen Koali­tionsübereinkommen in der Vergangenheit schließlich überhaupt erst am Tag selbst. Aber die Grünen waren stets stolz auf ihre basisdemokratischen Strukturen. Das weiß auch Kogler und setzt daher auf eine Charmeoffensive im Vorfeld: Am Freitag wird jedenfalls zunächst der erweiterte grüne Bundesparteivorstand, am Samstag dann der grüne Bundeskongress in Salzburg über die türkis-grüne Koalition abstimmen.

Dauergespräche. Kogler selbst will dabei in Tele­fonaten und persönlichen Gesprächen um seine 276 Delegierten werben. Eine Stütze werden auch seine Chefverhandler: Immerhin zeichnen auch Ober­österreichs Grünen-Boss Rudi Anschober und Wiens grüne Vizebürgermeisterin Birgit Hebein für das Regierungspapier mitverantwortlich. Sie reden ohnehin permanent mit ihren Landesgruppen.

Dass vereinzelte grüne Gemeinderäte Kritik an der späten Einladung für den Bundeskongress – sie ging um 23.48 Uhr raus – übten und monierten, dass zwei Tage zu knapp seien, um ein Regierungsprogramm zu studieren, nimmt die grüne Parteispitze ernst.

Dennoch gehen die meisten grünen Insider davon aus, dass „rund 80 Prozent der Delegierten zustimmen werden, weil wir wissen, dass Kogler uns kein schlechtes Koalitionspapier vorlegen würde“. Darauf hofft auch Werner Kogler selbst.

Isabelle Daniel
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