Kulturszene attackiert Regierung:

"Degradierung und eigentlich beleidigend"

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Kulturszene nennt Ressortzuteilung in der Übergangs-Regierung 'eine Degradierung'.

Der neue Außenminister Alexander Schallenberg ist künftig auch für Kunst und Kultur zuständig. Diese Zuteilung stößt in der Kulturszene auf Kritik. Sowohl die IG Autorinnen Autoren als auch die IG Kultur Österreich beklagen den aus ihrer Sicht deutlich gewordenen geringen Stellenwert von Kunst und Kultur. Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) sieht Gesprächen mit Optimismus entgegen.
Kritisch zeigte sich Gerhard Ruiss von der IG Autorinnen Autoren: Erstmals seien Kunst und Kultur bei den Auslandsagenden beheimatet. "Wenigstens gibt es damit eine Ministerkompetenz", erklärte Ruiss im APA-Gespräch.

"Welche Folgen das hat, wissen wir jetzt aber gar nicht. Ich sehe im Moment für Kunst- und Kulturfragen keine Verbesserung. Es ist eine Notlösung, damit Kunst und Kultur nicht gesamthaft untergehen." Wichtig sei aus seiner Sicht, "dass die Entscheidungsstruktur intakt erhalten bleibt". Wie diese konkret aussehe, sei allerdings unklar.

Zuordnung "unsinnig und ärgerlich"

Dass ein Außenminister, der auch für die Themenbereiche EU und Medien verantwortlich zeichnet, viel Zeit für die Kultur haben werde, glaubt Ruiss jedenfalls nicht. "Ehrlich gesagt ist das auch für uns jetzt völliges Neuland, wie die Entscheidungsprozesse ablaufen werden." Diese Zuordnung der Kultur ist aus seiner Sicht "unsinnig und ärgerlich. Die Kultur kann und soll dort nicht bleiben. Es ist eine Degradierung und eigentlich beleidigend."

Ähnlich äußerte sich die IG Kultur Österreich. "Der kulturpolitische Stillstand der vergangenen eineinhalb Jahre droht damit, in die Verlängerungsrunde zu gehen", meinte Geschäftsführerin Yvonne Gimpel gegenüber der APA. "Die viel zitierte Kulturnation Österreich misst den Kulturagenden keinen Stellenwert bei." Kunst und Kultur stünden somit "quasi im Kleingedrückten, keine weitere Erläuterung wert". Die Chance, in der Übergangsregierung einen Experten für den Kulturbereich zu ernennen, wurde aus Gimpels Sicht vertan.

 

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