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Ex-Kanzler Gusenbauer feiert zum 50er

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Am Donnerstag lädt Gusenbauer zum Sommerfest nach Altmannsdorf. Dort, wo der Kanzler feierte, erscheinen Toppromis beim Ex-Kanzler.

Der amtierende rote Bundeskanzler Werner Faymann feierte am 12. Juni im Gartenhotel Altmannsdorf das große Sommerfest. Am Donnerstag gibt Faymanns Vorgänger, Ex-SP-Kanzler Alfred Gusenbauer, sein großes Fest – Überraschung! – wieder im Gartenhotel. Denn für ihn, verrät der nun äußerst erfolgreiche Wirtschaftsberater Gusenbauer im ÖSTERREICH-Interview, „ist das Gartenhotel Altmannsdorf eine der schönsten Locations überhaupt“.

Zudem sei der Ort auch die „perfekte Klammer von Vergangenheit und Zukunft“. Hier hatte der 50-Jährige bereits in Studententagen im Garten gelernt. Und hier ist Gusenbauer als Präsident des Renner-Instituts nach wie vor der SPÖ „verbunden“.

Eingeladen wurden rund tausend Menschen aus Gusenbauers Freundes- und Bekanntenkreis.

Bundeskanzler Werner Faymann – er kommt am Donnerstag allerdings erst um 22  Uhr aus Israel zurück – steht ebenso auf der Gästeliste wie sämtliche derzeitige und ehemalige Regierungsmitglieder. Auch VP-Vizekanzler Josef Pröll und sein Team sind eingeladen.

Künstler-Aufmarsch.
Jene Künstler, die das offizielle Kanzlerfest ausgelassen hatten, werden Gusenbauer hingegen die Ehre erweisen: André Heller, Harald Krassnitzer oder etwa Erika Pluhar wollen im Gartenhotel mit Gusenbauer verspätet zu seinem 50er anstoßen.

Das Fest bezahlt Gusenbauer übrigens aus seiner eigenen Tasche. Mittlerweile verdient Gusenbauer als Aufsichtsratschef der Strabag und als Berater für Medienriesen wie die WAZ freilich auch weit mehr als zu seinen Kanzlerzeiten. Sein neues „freieres Leben“ wird er den lieben Parteifreunden am Donnerstag auch genüsslich vorführen …

ÖSTERREICH: Morgen laden Sie zu Ihrem großen Sommerfest. Was ist der Grund der Feier? Ihr 50er?
Alfred Gusenbauer: Ich hatte mir 2008, als ich aus der Politik ausgeschieden bin, überlegt, ein Abschiedsfest zu geben. Dann fand ich das jedoch unangebracht. Jetzt, wo ich in meinem neuen beruflichen Leben gut Fuß gefasst habe, lade ich Freunde, Bekannte, alte Kunden und vielleicht auch neue Kunden ein.

ÖSTERREICH: Sie feiern dort, wo Kanzler Faymann am 12. Juni sein Fest gab: im Hotel Altmannsdorf. Warum dort?
Gusenbauer: Das Gartenhotel Altmannsdorf ist für mich eine der schönsten Locations überhaupt. Ich bin dem Gartenhotel schon seit sehr langer Zeit verbunden. Bereits zu meiner Studentenzeit habe ich dort im Garten gearbeitet, hatte dort Seminare und einfach sehr viel Zeit meines Lebens verbracht. Heute bin ich ja dort Präsident des Renner-Instituts.

ÖSTERREICH: Es ist also eine Schnittstelle zwischen Ihrem alten Politikerleben und Ihrem neuen Leben?
Gusenbauer: Es ist sicher eine Klammer zwischen meiner Vergangenheit und Zukunft.

ÖSTERREICH: Wie läuft Ihr neues Leben? Was ist der Hauptunterschied zu Ihrer politischen Zeit?
Gusenbauer: Der Hauptunterschied ist sicher, dass ich mich jetzt nicht mehr dauernd umdrehen muss, um zu schauen, ob 30 Leute dastehen, um mir Hackeln ins Kreuz zu schmeißen. Ich bin heute eigenbestimmter und sicher freier. Auch, wenn ich sicher nicht weniger arbeite als früher.

ÖSTERREICH: Sie haben aber nicht mit der Politik abgeschlossen, oder?
Gusenbauer: Nur mit einer Funktion. Ich war leidenschaftlich gerne in der Politik, aber damit habe ich abschlossen. Und ich bin keiner, der dann sudert. Aber natürlich bin ich als Vizepräsident der sozialistischen Internationalen und des Renner-Instituts weiter der Politik verbunden. Außerdem arbeite ich gemeinsam mit anderen Sozialdemokraten, „Next Left“ – Renewing Social Democracy, an einem neuen theoretischen Programm.

ÖSTERREICH: Sie sind nun aber auch in der Wirtschaft tätig. Sind Sie heute mehr Kapitalist als Sozialdemokrat?
Gusenbauer: Wir befinden uns in einer fundamentalen ökonomischen und bald auch gesellschaftlichen Krise auf der Welt. Eine Krise, wie wir sie seit 1945 nicht erlebt haben. Und man kann diese nicht mit mehr Egoismus, sondern nur mit mehr Gemeinsamkeit lösen. Die Sozialdemokratie ist heute wichtiger denn je.

Interview: Isabelle Daniel

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