Überraschung

SPÖ bietet ÖVP Finanzminsterium an

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Die SPÖ will der ÖVP den Finanzminister schenken, wenn er nicht Grasser heißt. "Vorstellbar", sagt die VP.

Im Insider-Kreisen hatte man damit gerechnet. Allerdings dachte man eher, dass sich die SPÖ die Frage "welche Partei erhält das Finanzministerium", im Talon behalten würden. Bis ganz zum Schluss, wenn die Verhandlungen mit der ÖVP ins Stocken geraten

Angebot in "Offen gesagt"
Es kam aber anders. Die SPÖ kann sich vorstellen, in einer großen Koalition das Finanzministerium der ÖVP zu überlassen. Ein ÖVP-Finanzminister sei " vorstellbar", sagte Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos in der ORF-Sendung "Offen gesagt" Sonntag Abend. Auf die Frage, ob das auch Karl Heinz Grasser sein könnte, meinte er: "Das ist die Frage und die würde ich nicht mit Ja beantworten." Auch für die ÖVP scheint Grasser kein Muss zu sein. Generalsekretär Reinhold Lopatka sagte, es müsse nicht Grasser sein, sondern die am besten geeignete Person.

Heißt im Klartext: Die ÖVP wird als Ergebnis der Koalitions-Verhandlungen wohl das Finanzministerium erhalten - der nächste Finanzminister wird aber nicht Karl-Heinz Grasser heißen.

Andere Koalitionen möglich
Über das Gespräch zwischen ÖVP-Chef Wolfgang Schüssel und FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache war nichts Neues zu erfahren. Lopatka schloss für die ÖVP Parallelverhandlungen aus, verwies aber gleichzeitig auf die Möglichkeit anderer Koalitionen außer Rot-Schwarz. "Ich darf beruhigen, das hatte nichts zu bedeuten", meinte auch FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl in Richtung der Grünen Bundesgeschäftsführerin Michaela Sburny. Es sei längst " überfällig" gewesen, dass sich Schüssel zu diesem Treffen "herablässt".

Skeptisch zeigten sich Sburny, Kickl und BZÖ-Generalsekretär Gerald Grosz, dass die große Koalition bis Weihnachten zu Stande kommen wird. Lopatka meinte, das sei "möglich aber schwierig" und Darabos zeigte sich mit "es ist möglich" am optimistischen.

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