Air New Zealand ist sicherste Fluglinie

Sicher fliegen

Air New Zealand ist sicherste Fluglinie

Wer besonders sicher fliegen will, sollte eine Maschine der Air New Zealand besteigen, aber wohl besser nicht mit einer unsicheren Fluglinie zur nächsten Destination dieser Gesellschaft reisen: Laut einer Bilanz des deutschen Unfallanalysebüros JACDEC für 2013 ist die Air New Zealand derzeit die sicherste Airline, die Lion Air (Indonesien) am schlechtesten. Die AUA ist in der Liste nicht dabei.

Schwere Zwischenfälle
Das Ranking wird im Magazin "Aero International" veröffentlicht. Für die Liste werden nicht nur sämtliche Flugzeug-Totalverluste erfasst, sondern auch schwere Zwischenfälle in den vergangenen zehn Jahren. Dabei muss es sich nicht unbedingt um einen Unfall im klassischen Sinn handeln. Das kann auch Beinahe-Kollisionen oder riskante Situationen bedeuten. Jedenfalls, gemessen an Verkehrsleistung und Zwischenfällen, verdrängte die Airline aus Neuseeland die im vergangenen Jahr führende Finnai nunmehr auf dem dritten Platz. Die Liste enthält Angaben zu den 60 größten Fluggesellschaften.

Die Lufthansa als beste deutsche Airline und Muttergesellschaft der Austrian Airlines fiel vom elften auf den 18. Platz, Konkurrent Air Berlin von Rang 23 auf 26. Um fünf Plätze verbesserte sich dagegen die deutsche Condor (29). Alle großen Gesellschaften blieben von schweren Unglücken verschont - 2013 gilt so als eines der sichersten Jahre der Luftfahrtgeschichte. Im vergangenen Jahr hat es in der kommerziellen Luftfahrt 29 schwere Unfälle mit insgesamt 265 Toten gegeben - so wenige wie noch in keinem Jahr zuvor.

Untersuchung umstritten

Wegen der zufälligen Schwankungen insgesamt extrem seltener problematischer Ereignisse in der Luftfahrt sind solche Untersuchungen allerdings umstritten. "Studien sind aus unserer Sicht nicht geeignet, das komplexe Thema Flugsicherheit valide abzubilden. Deshalb kommentieren wir derartige Statistiken nicht", erklärte ein Lufthansa-Sprecher zu dem neuen Ranking.

Den schwersten Unfall ohne Totalverlust gab es 2013 bei den koreanischen Asiana Airlines, als am 6. Juli eine Boeing 777 kurz vor der Landung auf dem Flughafen San Francisco durchsackte, auseinanderbrach und Feuer fing. Dabei starben drei Menschen. Auch die erstmals vertretene indonesische Lion Air hatte beim Landeanflug einen Totalverlust zu verbuchen: Eine Boeing 737 stürzte am 13. April vor dem Bali-Airport Denpasar ins Meer. Alle 108 Insassen überlebten, vier erlitten schwere Verletzungen. Lion Air wurde zum Schlusslicht der Liste, hinter der brasilianischen TAM Airlines, der Air India (57), der taiwanesischen China Airlines (58) und der Vietnam Airlines (59).

Die sicherste Top 10 der JACDEC-Liste dominieren erneut arabische und asiatisch-pazifische Gesellschaften - die einzigen europäischen Fluggesellschaften in dieser engen Spitzengruppe sind Finnair (3), British Airways (5.) und die portugiesische TAP (7.). Mit Emirates (4), Etihad Airways (8) und Qatar Airways (11) landen gleich drei arabische Fluggesellschaften an der Spitze. Auf dem Weg nach oben in der Sicherheitsliste sind auch die chinesischen Gesellschaften: die Hainan Airlines erreichten im Sicherheits-Ranking Rang 14, die neu aufgenommenen Shenzhen Airlines auf Anhieb Platz 19. Auf Platz 20 folgt der Billigflieger EasyJet, vor der britischen Thomas Cook.

Das JACDEC (Jet Airliner Crash Data Evaluation Centre) in Hamburg ist eine angesehene Institution mit globaler Datenbank. Das Büro arbeitet mit den führenden Luftfahrtbehörden der Welt zusammen.
 

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