Neuerungen in Deutschland, Mazedonien, Serbien, Slowakei, Tschechien und Ungarn.
Auch dieses Jahr gibt es im europäischen Ausland wieder viele neue Regeln, Bestimmungen und Veränderungen für Autofahrer. Damit man bei der nächsten Reise auf alle Neuerungen gut vorbereitet ist, hat Cornelia Schwarz von der ÖAMTC-Touristik die wichtigsten Neuigkeiten zusammengefasst.
Deutschland: Neue Umweltzonen und Verschärfungen bei bestehenden
Mit
Jahresbeginn wurden in Deutschland sechs neue Umweltzonen eingerichtet.
Seitdem darf man in Bonn, Freiburg, Heidelberg, Pfinztal, Osnabrück und
Münster nur noch mit einer Plakette in die Umweltzonen einfahren. Die
Plakette gibt Auskunft über den Feinstaubausstoß eines Fahrzeuges. Münster
führt direkt eine verschärfte Form der Umweltzone ein, in der nur noch
Fahrzeuge mit gelber und grüner Plakette einfahren dürfen. "Außerdem
sind einige Verschärfungen bei bestehenden Umweltzonen zum neuen Jahr in
Kraft getreten", informiert die ÖAMTC-Expertin. In Frankfurt und Bremen
gilt nur noch die gelbe und grüne Plakette. In Berlin und Hannover ist die
Einfahrt sogar nur noch auf die grüne Plakette beschränkt. Auch Köln ist für
das neue Jahr eine Verschärfung geplant, ein genauer Termin steht noch nicht
fest. Eine Entscheidung wird voraussichtlich im ersten Halbjahr des neuen
Jahres fallen. Stuttgart hat eine Verschärfung auf die gelbe und grüne
Plakette für Juli diesen Jahres geplant. Weitere Infos zum Thema und eine
Übersicht der ÖAMTC-Verkaufsstellen der Plakette gibt es unter
www.oeamtc.at/reiseratgeber.
Mazedonien: Rauchverbot sogar in Gastgärten
In Mazedonien
ist mit Jahresbeginn ein neues Gesetz zu Rauchverboten in Lokalen in Kraft
getreten. "Das totale Rauchverbot bezieht sich auch auf Kaffee- und
Restaurantgärten", betont die ÖAMTC-Touristikerin. Wer trotzdem
raucht, dem drohen Strafen von bis zu 300 Euro (18.600 Mazedonische Denar).
Serbien: Zahlreiche neue Verkehrsbestimmungen und Verschärfungen
In
Serbien wurde bereits im Dezember eine Reihe neuer Verkehrbestimmungen
eingeführt. So wurde die bisherige Promillegrenze von 0,5 auf 0,3 reduziert.
Für Fahranfänger gilt sogar 0,0 Promille. Auch die Strafen für Alkoholsünder
wurden verschärft. Je nach Promillewert werden Geldstrafen von umgerechnet
bis zu 321 Euro verhängt. Bei mehr als 2 Promille drohen sogar 15 Tage
Gefängnis. Für Autofahrer, die einen Alkoholtest verweigern, klicken noch an
Ort und Stelle die Handschellen. Weitere Neuerungen sind: Lichtpflicht am
Tag für alle Fahrzeuge und neue Mitführpflichten. Neben Verbandspaket,
Warndreieck und einem Ersatzlampenset sind nun auch ein Ersatzreifen und
eine Warnweste mitzuführen. Diese ist beim Verlassen des Fahrzeuges nach
Unfall oder Panne anzulegen. "Auch das Mitführen des Europäischen
Unfallberichtes ist ab sofort obligatorisch", informiert die
ÖAMTC-Expertin. Fahrer, deren Fahrzeuge so viel Lärm verursachen (dazu zählt
auch das Abspielen von Musik), dass sie andere Verkehrsteilnehmer nicht mehr
hören können, müssen mit Strafen von ca. 32 Euro rechnen. Die
Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet wurde von 60 auf 50 km/h reduziert. Im
Bereich von Schulen beträgt die erlaubte Höchstgeschwindigkeit nur noch 30
km/h. Autofahrer mit Handy am Ohr dürfen keine Toleranz erwarten,
telefonieren ist nur noch mit portablen Freisprecheinrichtungen gestattet.
Bei Verkehrskontrollen durch die Polizei müssen Fahrer und alle Beifahrer
verpflichtend im Fahrzeug bleiben. Verstöße gegen diese Verordnung können
sich mit 5.000 Dinar (ca. 53 Euro) Strafe zu Buche schlagen.
Slowakei: Neuerungen bei Vignetten und Maut
In der Slowakei
müssen jetzt alte und nicht mehr gültige Vignetten von der Windschutzscheibe
entfernt werden. Ebenfalls für eine bessere Sicht soll eine Bestimmung zur
Anbringung von GPS-Geräten dienen. "Diese darf man nicht mehr in
der Mitte der Frontscheibe anbringen", erklärt die ÖAMTC-Touristikerin.
Dieser Bereich ist jedoch nicht genau definiert und nur mit "das
Sichtfeld des Fahrers darf nicht eingeschränkt werden"
umschrieben. Fahrzeuge über 3,5 Tonnen (darunter auch schwere Wohnmobile)
müssen auf allen Autobahnen, Schnell- und Bundesstraßen eine
kilometerabhängige Maut entrichten. Die Maut wird vollelektronisch über ein
an der Windschutzscheibe des Fahrzeuges befestigtes Gerät "OBU"
(On Board Unit) abgebucht. Das Lesegerät ist an Tankstellen und in der Nähe
von Grenzübergängen erhältlich. Die Vignettenpreise für Fahrzeuge bis 3,5
Tonnen sind gleich geblieben.
Tschechien: Höhere Vignettenpreise und verschärfte Alkoholkontrollen
Mit
dem neuen Jahr gibt es in Tschechien für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen
Preiserhöhungen und eine neue Vignettenart. Die 7-Tages-Vignette wird durch
die neue 10-Tages-Plakette ersetzt (250 Tschechische Kronen bzw. ca. 10
Euro). Die Jahresvignette kostet 1.200 Kronen (ca. 46 Euro), statt bisher
1.000 Kronen (ca. 39 Euro) und wird damit um rund 20 Prozent teurer. Die
Monatsvignette wird von 300 (ca. 12 Euro) auf 350 Kronen (14 Euro) erhöht.
Alle Vignetten sind an den ÖAMTC-Dienststellen in Gmünd und am Schubertring
(1010 Wien) erhältlich.
Wichtige Änderungen gibt es auch für die Fahrer von schweren Wohnmobilen: Fahrzeuge über 3,5 Tonnen müssen jetzt eine kilometerabhängige Maut entrichten und nicht wie bisher eine Vignette kaufen. Das benötigte "Premid" funktioniert ähnlich wie die heimische Go-Box und ist an Tankstellen erhältlich.
Außerdem sind die Alkoholkontrollen verschärft. "Ab sofort ist bei jeder Verkehrskontrolle ein Alkotest obligatorisch", betont die ÖAMTC-Touristikerin. Ein generelles Alkoholverbot (0,0 Promille) am Steuer gibt es schon länger.
Ungarn: Neue Vignettenpreise ab Februar 2010
Ungarn wird
voraussichtlich im Februar 2010 seine Vignettenpreise um 15 bis 17 Prozent
anheben. Genauere Infos sind noch nicht bekannt. "Wer die
Jahresvignette noch im Jänner kauft, wird aber auf jeden Fall billiger
wegkommen", sagt die ÖAMTC-Expertin.
Mehr Infos: www.oeamtc.at/laenderinfo