Wasserqualität hat sich verbessert. Wilde Zementierung bedroht Küste.
Sardinien, die Toskana und Apulien sind die italienischen Regionen mit dem saubersten Meer. Auf Sardinien habe sich die Wasserqualität gegenüber dem vergangenen Jahr gebessert, in den anderen beiden Regionen sei sie stabil geblieben, berichtete die Umweltorganisation Legambiente. Mit ihrem Schiff "Goletta verde" (Grüner Schoner) haben die Naturschützer in den vergangenen Monaten die fast 8.000 Kilometer langen Gewässer vor den italienischen Küsten befahren und überall Wasserproben entnommen.
Abwässer
In das Mittelmeer werden über Flüsse nach wie vor Unmengen ungeklärter Abwässer aus Industrie, Landwirtschaft und privaten Haushalten transportiert, bemängelte Legambiente in seinem am Mittwoch veröffentlichten Bericht. Am schlimmsten sei die Wasserqualität in Kalabrien, Kampanien und Sizilien, wo es kaum Kläranlagen gibt. Zusätzlich werden die Erosion an den Stränden und illegale Bauten an den Küsten für die schlechten Werte verantwortlich gemacht.
Italienische Küste bedroht
Die wilde Zementierung bedroht die italienischen Küsten stark, warnte Legambiente. Illegale Bauten belasten vor allem die Küsten in Sizilien, Kalabrien und Kampanien, wo 53 Prozent aller Bausünden gemeldet werden. Auch die nord- und mittelitalienischen Regionen sind von der Bauspekulation bedroht, so Legambiente.
Eine Gefahr für das italienische Meer sind auch die Bohrarbeiten der Ölgesellschaften. 25 Bohrgenehmigungen wurden bisher erlassen, um Erdöl aus dem Meeresboden zu holen. Gebohrt wird auf einer Meeresfläche von 12.000 Quadratkilometer, warnte Legambiente.