Schock-Urteil

3,5 Jahre Haft für Hoeneß

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Hammerurteil für Hoeneß – er muss ins Gefängnis. 3,5 Jahre für 28,5-Mio.-Steuerbetrug.

Das Spiel ist aus. Uli Hoeneß (62), Präsident des FC Bayern München, hat verloren. Um 14.09 Uhr verkündete der knallharte Richter Rupert Heindl sein Urteil: drei Jahre und sechs Monate Gefängnis, weil Hoeneß Steuern hinterzogen hat.
Wie versteinert stand der 62-Jährige bei der Verkündung im Sitzungssaal des Justizpalastes in München. Er blickte stur geradeaus, presste die Lippen zusammen. Draußen vor dem Gericht buhten 500 Hoeneß-Fans. Der Bayern-Boss konnte sie bis in den Saal hören.

"Sie haben sich selbst 
ans Messer geliefert"
Keiner von ihnen hatte mit Haft gerechnet. Aber das Gericht wertete die Selbstanzeige als ungültig. „Herr Hoeneß, Sie haben sich selbst ans Messer geliefert“, sagte Richter Heindl.

Die Steuerunterlagen, die er im Jänner 2013 bei der Selbstanzeige eingereicht hatte, seien nicht ausreichend gewesen. Außerdem bestünden Zweifel, ob der Bayern-Boss die Anzeige auch ohne Angst vor Presserecherchen erstattet hätte.

Dann rechnete der Richter vor, welch ­astronomische Summen er tatsächlich hinterzog. Unterm Strich stehen fast 28,5 Millionen Euro. Die Zahlen sind selbst höher als die von der Steuerfahnderin geschätzten 27,2 Mio. Euro. „Ein Freispruch von Hoeneß war zu keinem Zeitpunkt zu erwarten“, sagte Heindl.

Verteidiger Feigen kündigte an, Revision einzulegen. Damit landet der Fall jetzt vor dem Bundesgerichtshof. Bis das Urteil rechtskräftig ist, bleibt der Fußballpräsident auf freiem Fuß.

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