EBEL Play-offs

Die Vorfreude aufs Kärntner Derby

Teilen

In Salzburg ist man nach dem Marathonmatch gegen Ljubljana erleichtert.

In Kärnten herrscht Vorfreude auf das erste K.o.-Duell der Lokalrivalen KAC und VSV seit sieben Jahren, bei Red Bull Salzburg mischt sich zur Freude über den Halbfinal-Einzug in der Erste Bank Eishockey Liga auch Erleichterung. Matthias Trattnig erlöste den Titelverteidiger nach fast vier Stunden und 96 Minuten Spielzeit mit seinem Tor zum 3:2-Endstand gegen Olimpija Ljubljana. Salzburg entschied damit die "best of seven"-Viertelfinalserie mit 4:1 für sich und erspart sich eine Reise nach Slowenien. Im Halbfinale ab kommenden Dienstag warten nun die Vienna Capitals.

Page gratuliert Järvenpää
Nach dem Nicht-Antreten der Salzburger am Sonntag in Ljubljana (Laibach) waren die Wogen hoch gegangen. Hätte Salzburg am Dienstag verloren, wäre Spiel sechs der Serie am Donnerstag wieder in Slowenien auf dem Programm gestanden. Hinter den Kulissen ist die Sache noch nicht bereinigt, auf dem Eis und nach dem denkwürdigen Marathonmatch herrschte im Salzburger Volksgarten aber Fairness und Anerkennung auf beiden Seiten.

Salzburg-Trainer Pierre Page gratulierte seinem Gegenüber Hannu Järvenpää, "wie weit er mit dieser Mannschaft Salzburg gefordert hat". Page schlug Järvenpää sogar zum Trainer des Jahres vor.

Top-Torhüter erzwangen Overtime
Auch Torhüter Reinhard Divis lobte sein Gegenüber. Der 21-jährige Olimpija-Torhüter Pintaric wehrte über 70 Torschüsse ab und brachte die Stürmer der Heimischen fast zur Verzweiflung. "Das ist die beste Leistung, die ich in dieser Saison von einem Torhüter gesehen habe", sagte der Routinier.

Da auch Divis keinen Fehler machte, wurde die Partie zu einem Marathonmatch. "Ich habe die ganze Zeit nur noch gedacht, es hört nicht mehr auf. Jeder Wechsel war nur noch eine Qual", meinte Trattnig, einer der fittesten Spieler. Er erlöste schließlich sein Team nach der längsten Verlängerung der EBEL-Geschichte.

Bullen-Coach warnt vor Caps
Eine Woche Pause tut den Salzburgern sicher gut, ehe eine alte Rivalität wieder aufleben wird. Salzburg und die Vienna Capitals trafen sich von 2006 bis 2009 viermal im Halbfinale aufeinander, und stets schafften die Roten Bullen den Aufstieg ins Endspiel. Dabei gelang den Capitals in 17 Spielen ein einziger Sieg auf dem Eis und einer auf dem Grünen Tisch.

Doch Page warnt selbstredend. "Diese Vienna-Mannschaft ist mit der der vergangenen Jahre nicht zu vergleichen. Sie ist deutlich stärker und ausgeglichener. Wir müssen auf Video etwas finden, wie wir sie schlagen können", sagte Page, der seinem Team bis Donnerstagnachmittag freigegeben hat.

Neuauflage des Kärntner Finales
In Kärnten zieht das Derby das ganze Land in seinen Bann. Erinnerungen werden an das bisher letzte K.o-Duell wach. Im Finale 2004 entschied ein Treffer von David Schuller in der Verlängerung der fünften Partie in der "best of five"-Serie die Meisterschaft zugunsten der Klagenfurter.

Das Interesse ist auch diesmal riesig, nachdem der KAC am Dienstag Medvescak Zagreb mit 6:5 nach Verlängerung eliminiert hat und der VSV durch ein 5:2 über Linz erstmals seit vier Jahren ins Halbfinale vorgestoßen ist.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.