Gewerkschaft sieht Sicherheit von Bahn-Beschäftigten in Gefahr. Legt sich bis zur EURO die Gewalteskalation in Deutschlands Zügen nicht, droht ein landesweiter Streik.
Laut der deutschen Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) sahen sich bei einer Umfrage zuletzt 64 Prozent Gewalt oder Anfeindungen ausgesetzt. Ändert sich das bis zum Beginn der EURO nicht, droht Deutschland ein Streik, der das Großturnier gefährden könnte.
Über 20 Prozent mehr Sicherheitskräfte
Die EGV fordert "Sofortmaßnahmen" in Bezug auf die anstehende Fußball-EM. Die zugesagte Aufstockung der Deutschen Bahn, die 20 Prozent mehr Sicherheitskräfte (entspricht 900 Personen) für die Dauer des Turniers vorsieht, sei indes zu wenig. "20 Prozent pauschal mehr Sicherheitspersonal reicht meines Erachtens nicht", so EVG-Chef Martin Burkert (59). "Wir werden nicht nur freundliche Fußballfans hier haben und bei manchen Fans ist die Hemmschwelle zur Gewalt einfach sehr weit unten."
EU-Sonderprogramm gefordert
Burkert forderte überdies ein EM-Sonderprogramm, um Bahnhöfe und Vorplätze adäquat überwachen zu können. Dieses solle sich nach dem Spielplan, den Paarungen und den Fan-Bewegungen richten. Hierzu sei man "im engen Austausch mit der Gewerkschaft der Polizei".