WM-Qualifikation

3:0! Deutsche knallen uns ab

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Die Deutschen zeigten uns, wie es geht – sie sind bereits in WM-Form!

Deutschland war für uns gestern Abend in der Allianz Arena eine Nummer zu groß. Jetzt steht Österreichs Team am Dienstag in Wien gegen die Iren total unter Druck.
Wir starten wie eine Heim-Elf. Aggressiv und offensiv. Arnautovic, Harnik und Weimann gehen voll drauf, provozieren nach exakt 16 Sekunden den ersten Ballverlust der Deutschen. Kurz darauf eilt Keeper Neuer aus dem Kasten und muss per Kopf retten (3.). Leider nur ein Strohfeuer von uns.

Denn dann reißen die Deutschen das Kommando an sich. Kroos gibt den ersten Warnschuss ab (6.). Danach ein gefährlicher Aufsitzer von Khedira (11.). Unmittelbar darauf zieht Klose ab, trifft das Außennetz (12.).

Kloses Führungstreffer ist der Anfang vom Ende
Deutschland total überlegen. Wir werden hinten festgenagelt, kommen kaum noch raus. Die DFB-Elf ist auch nicht gerade zimperlich. Kroos streckt Kavlak nieder (16.).
Nach 27 Minuten eine Weltklasse-Aktion von Goalie Almer. Zunächst entschärft er den Kracher von Reus. Als Klose zur Stelle ist, lenkt Almer die Kugel noch über die Latte.
In der 33. Minute ist es so weit: Flanke von rechts – und Klose drückt den Ball im Fallen über die Linie. Das hat sich abgezeichnet. Für Klose das 68. Tor im deutschen Trikot. Damit bricht er den legendären Rekord von Gerd Müller. Klose hat auch das 2:0 am Fuß, doch Almer kann klären (36.).

Die Bilder zu Deutschland gegen Österreich

Hoffnung keimt auf, als Weimann und Kavlak zu Beginn der zweiten Halbzeit draufhalten (46., 48.).

Aber dann die Vorentscheidung: Kroos erhöht mit einem satten Schuss auf 2:0 (51.).
Teamchef Koller bringt noch Sabitzer und Burgstaller für Arnautovic und Ivanschitz. Nützt nichts mehr. Müller macht noch das 3:0 (88.).

Deutsche zeigten uns ihre WM-Form

Eindrucksvoll. Die Deutschen ließen gegen die Österreicher nichts anbrennen. Und zeigten uns, wie man erfolgreich Fußball spielt. Ihre Probleme in der Defensive haben sie überwunden. Und vorne führten sie die ÖFB-Abwehr teilweise vor. Bestes Beispiel: das 3:0 durch Thomas Müller.

68. Länderspieltor im 129. Spiel für Deutschland
Besonders groß war der Jubel bei Miro Klose (35). Er hat den Torrekord von Gerd Müller geknackt. Zwar mit etwas Glück, doch das war dem Stürmer egal. Immerhin ist er dem Rekordtor fast ein Jahr nachgelaufen. Das letzte Team-Tor davor war ihm am 16. Oktober 2012 beim 4:4 gegen Schweden gelungen. Nach einer Flanke von Thomas Müller will Aleks Dragovic klären, trifft aber Klose – und der Ball geht ins Tor. Zum 68. Mal hat der Lazio-Legionär für die deutsche Nationalmannschaft getroffen. 129 Spiele hat er dafür gebraucht. Zum Vergleich: Gerd Müller erzielte seine 68 Treffer in 62 Spielen.

Müller gratuliert Klose fair zum Rekord-Treffer
Böse ist Müller seinem Nachfolger aber keineswegs: „Miro ist ein großartiger Stürmer und ein toller Bursche, den ich in seiner Zeit beim FC Bayern kennengelernt habe. Das hat er verdient.“ Und auch Klose findet nur Lob für seinen Vorgänger: „Ich will mich gar nicht mit ihm vergleichen. Er hat für seine Tore viel weniger Spiele gebraucht.“

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Arnautovic war kaum zu sehen

Der verletzte Junuzovic (ist auch am Dienstag gegen Irland nicht dabei) fehlte gestern an allen Ecken und Enden. Unsere Aktionen waren viel zu durchsichtig. Und irgendwie vermisste man bei uns auch das Feuer der Leidenschaft.

Alaba war im Mittelfeld auf sich allein gestellt
Teamchef Koller musste im offensiven Mittelfeld umstellen. Arnautovic rückte auf rechts, Ivanschitz spielte links.

Die Noten der ÖFB-Stars gegen Deutschland

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Weimann und Harnik wechselten sich im Angriff ab. Aber nach vorne ging rein gar nichts. Wir hatten keine Schaltzentrale. Diesen Part füllte zuletzt Junuzovic aus.
Alaba bemühte sich sichtlich, war jedoch auf sich allein gestellt. Nicht sein Abend.
Arnautovic fand nicht statt. Locker und lässig geht’s vielleicht beim Kick im Park in Floridsdorf, nicht in der Weltmeisterschafts-Qualifikation. Ivanschitz setzte sich auch nicht in Szene. Deshalb hingen Weimann und Harnik in der Luft.

Fuchs und Co. wirkten hinten unkonzentriert
In der Defensive taten sich einmal mehr Lücken auf. Kapitän Fuchs hatte links viele Ballverluste, wirkte unkonzentriert. Die Deutschen hatten leichtes Spiel, kamen fast mühelos durch.

Normal hätte es nach 45 Minuten schon 2:0 oder 3:0 stehen müssen – wäre da nicht Almer gewesen. Der Keeper bewahrte uns schlussendlich vor einem Debakel.

Frust bei unserem Teamchef:

"Konnten die Löcher nicht mehr stopfen"

Teamchef Marcel Koller war nach unserer Pleite bitter enttäuscht.

ÖSTERREICH: Herr Koller, wie sehr trifft Sie diese Niederlage?
Marcel Koller: Natürlich ist man nach so einem Spiel enttäuscht. Deutschland hat sehr gut gespielt. Man hatte immer das Gefühl, dass die Deutschen noch zulegen können. Der Aufwand für uns war zu groß, wir konnten die Löcher irgendwann nicht mehr stopfen.

ÖSTERREICH: Warum war es so schwierig?
Koller: Vorne haben wir die eine oder andere Möglichkeit gehabt, doch da hat dann die Ruhe und Konsequenz gefehlt. Wir haben auch zu viele unnötige Abspielfehler gemacht.

"Wir haben ihnen den Zahn gezogen"

Teamchef Jogi Löw war nach dem 3:0 über Österreich erfreut.

ÖSTERREICH: Mit diesem Ergebnis kann man hochzufrieden sein oder?
Löw: Ja! Wir hatten 2–3 Tage mehr Zeit, uns vorzubereiten und haben unsere Hausaufgaben erledigt. Wir wussten, wie Österreich spielt – mit vielen langen Bällen. Darauf haben wir gut reagiert. Wir haben ihnen den Zahn gezogen, indem wir es hinten gut gemacht haben. Wir haben schon unsere Aggressivität und Intensität ins Spiel gebracht.
ÖSTERREICH: Und Sie haben keinen Gegentreffer kassiert …
Löw: Das ist schön und freut mich natürlich, aber letztendlich zählt nur der Sieg.

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