EU sagt nein

Abfuhr für Blatters "6+5"-Regel

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Wie nicht anders zu erwarten war, hat die EU ihr Veto gegen die geplante Legionärsbeschränkung durch die FIFA eingelegt.

Am Donnerstag ist es in Brüssel zu einem "Präsidententreffen" über die Zukunft des Fußballs gekommen. EU-Präsident Hans-Gert Pöttering empfing UEFA-Boss Michel Platini und FIFA-Chef Joseph Blatter, um mit ihnen die sogenannte "6+5"-Regel zu diskutieren. Platini erklärte am Freitag in Basel, dass Pöttering dem Plan eine klare Absage erteilt habe.

Verstößt gegen EU-Recht
"Die Regel darf nicht angewandt werden, weil sie gegen geltende Gesetze verstößt. Man müsse die vom Parlament getroffenen Entscheidungen berücksichtigen", so Platini nach dem 45-minütigen Gespräch in Belgien. "Wir haben unsere Anliegen vorgetragen. Und wir haben vereinbart, den Dialog weiter zu pflegen. Wir werden die Ausnahmestellung des Fußballs weiterbetonen", erklärte der UEFA-Chef einen Tag vor dem Eröffnungsmatch der EURO 2008 in Österreich und der Schweiz.

Vergangene Woche hatte der FIFA-Kongress in Sydney die von Blatter konzipierte Einführung der Regelung zum Schutz nationaler Fußball-Talente mit einer Resolution unterstützt. Demnach sollen ab der Saison 2010/11 in den europäischen Ligen in jedem Team mindestens vier heimische Akteure stehen. Diese Quote soll bis zum Jahr 2012 auf ein Minimum von sechs Spielern steigen. Die Regel widerspricht nach Ansicht vieler Politiker dem geltenden Recht innerhalb der EU, die die Pläne als Diskriminierung auf Grundlage der Nationalität und Unterminierung des freien Verkehrs von Arbeitskräften betrachtet.

EURO 2012 neu vergeben?
Über eine angeblich mögliche Neuvergabe der EM 2012 wollte Platini nicht reden. "Wir sprechen über 2008, nicht über 2012. Über 2012 reden wir, wenn es soweit ist." Die UEFA-Mitarbeiter wurden von Platini angewiesen, keine Fragen zum Turnier in Polen und der Ukraine in vier Jahren zu beantworten. Weder von ihm noch von dem neben ihm auf dem Podium sitzenden UEFA-Generalsekretär David Taylor würde es Aussagen dazu geben, erklärte Platini.

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