Michael Ballack flog zu einem geheimen Vier-Augen-Gespräch nach Frankfurt, um sich bei Jogi Löw zu entschuldigen. Die Wogen scheinen geglättet.
Der deutsche Fußball-Bundestrainer Joachim Löw und Michael Ballack haben am Donnerstagabend in einem Vier-Augen-Gespräch in der DFB-Zentrale in Frankfurt am Main eine neue Vertrauensbasis für die weitere Zusammenarbeit gefunden. Damit bleibt Ballack Kapitän des DFB-Teams. Voraussetzung dafür war, dass sich Ballack zuvor in der Aussprache bei Löw für die öffentlich geäußerten Kritik entschuldigt hat und die aktuellen Konflikte damit gelöst werden konnten.
Der Mittelfeldspieler, der unmittelbar nach der Aussprache zu seinem Arbeitgeber Chelsea nach London zurückflog, hatte dem Bundestrainer in einem Zeitungsinterview unter anderem mangelnden Respekt vorgeworfen.
Ballack meinte laut DFB zur Aussprache: "Ich habe eingesehen, dass es nicht in Ordnung war, an die Öffentlichkeit zu gehen, und bedauere auch, dass der Eindruck entstanden ist, ich wolle Löw in seiner Position als Bundestrainer kritisieren. Dafür habe ich mich bei Löw entschuldigt. Er ist der Bundestrainer, er trifft die Entscheidungen und diese haben wir alle zu akzeptieren."
Löw betonte am Freitag: "Es war wichtig, dass wir dieses Gespräch in aller Offenheit geführt haben. Ballack bleibt mein Kapitän. Aber auch als Kapitän muss er sich an unsere Regeln halten. Er weiß, dass er jederzeit alle Dinge intern ansprechen kann. Alle sportlichen und personellen Entscheidungen werden aber letztlich von unserem Trainerteam getroffen - und dies habe ich Michael unmissverständlich deutlich gemacht."