Rummenigge ledert los

Bayern schießen gegen RB Leipzig

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Bayern-Boss beschwert sich laustark über Didi Mateschitz und RB Leipzig.

Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat in der Diskussion um den deutschen Fußball-Zweitliga-Aufsteiger RB Leipzig seinen Vorschlag für das Lizenzierungsverfahren erneuert. Er würde es begrüßen, Financial Fairplay auch in der deutschen Bundesliga einzuführen, damit Mäzene Clubs nur bis zu einem bestimmten Betrag finanziell unterstützen können.

"Zunächst mal eins: Ich habe keine Sorge oder gar Ängste vor RB Leipzig. Zweitens: Das Thema RB Leipzig, die ganze Diskussion, kann man relativ schnell zu den Akten legen - wenn man Financial Fairplay als Lizenzierung bitte auch in der Bundesliga einführt. Dann ist das Thema von selbst erledigt. Dann darf der Herr Mateschitz (Red-Bull-Milliardär, Anm.) per anno maximal 15 Millionen pro Jahr investieren - oder 45 Millionen für drei Jahre", sagte Rummenigge in einem Interview der "Sport Bild" (Mittwoch-Ausgabe).

Strengere Lizenzierung gefordert
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) tue gut daran, das UEFA-Lizenzierungsverfahren auf Bundesliga-Niveau einzuführen. "Denn sonst haben wir ein Lizenzierungsverfahren für Red Bull Leipzig und ein anderes für Borussia Dortmund oder Schalke 04. Das kann es nicht sein. Das muss harmonisiert werden", forderte Rummenigge.

Die DFL sagte auf Anfrage, dass es aus ihrer Sicht keinen neuen Stand gibt. Der Verband bleibt bei der Position, die Geschäftsführer Andreas Rettig vor einem guten Jahr darstellte. "Für uns ist das noch eine Art Black Box und noch nicht greifbar. Deshalb können wir heute nicht sagen, wir übernehmen das in unserem Lizenzierungsverfahren", hatte Rettig gesagt.

Druck über Bayern-Präsident
Der Vorstandschef der Münchner will den Kontakt zu Bayern-Präsident Karl Hopfner suchen. "Ich werde sicher mit Karl Hopfner, der ja bei der DFL im Vorstand ist, demnächst darüber sprechen, damit er diesen Antrag stellt", sagte Rummenigge. "Das Entscheidende ist: Financial Fairplay muss auf Bundesliga und Zweite Liga adaptiert werden."

Rangnick verteidigt Vorgehensweise
Red-Bull-Sportdirektor Ralf Rangnick hat die Vorgehensweise des Konzerns im Fußball am Dienstag auf einer Pressekonferenz vor dem Europacup-Heimspiel von Salzburg gegen Karabach Agdam verteidigt. "Bevor jemand anfangen muss, sich mit uns zu beschäftigen, hat die FIFA oder die UEFA in vielen anderen Standorten jede Menge zu tun", sagte Rangnick auf das Financial Fair Play angesprochen.

Neben der Kritik von Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge waren zuletzt auch die Transfers von ÖFB-Teamspieler Marcel Sabitzer und des Belgiers Massimo Bruno hinterfragt worden. Beide waren für Millionensummen vom Partnerclub RB Leipzig verpflichtet worden, wurden aber sofort an Salzburg verliehen. "Das ist eine völlig gängige Praxis im internationalen Fußball", meinte Rangnick.

Paradebeispiel England
Der Sportchef verwies exemplarisch auf die englischen Großclubs Manchester United, Manchester City und Chelsea. "Es sollen sich alle Verantwortlichen, die sich mit uns beschäftigen, anschauen, wie viele Spieler von internationalen Clubs verliehen sind. Es gibt manche davon in England, die wissen wahrscheinlich selber nicht mehr, wie viele sie wohin verliehen haben", erklärte Rangnick. "Die haben extra Leute dafür eingestellt, damit sie den Überblick behalten."

Die Tatsache, dass er selbst sowohl für den österreichischen Meister als auch für den deutschen Zweitligisten Leipzig als Sportdirektor fungiert, hält Rangnick nur für sinnvoll. "Es kam auch einmal die Frage nach den Synergien. Wir wären dumm, wenn wir diese Möglichkeit nicht nutzen würden", betonte der Deutsche, der seit etwas mehr als zwei Jahren für Red Bull tätig ist.

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