Bullen-Krise

Beiersdorfer sieht keine Fehler

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Salzburgs Sportchef unzufrieden, steht aber zu Neuzugängen.

Dietmar Beiersdorfer musste die bittere 0:2-Heimniederlage Salzburgs gegen Kapfenberg nicht miterleben. Der Sportchef der „Bullen“ weilte in Brasilien. Mittlerweile ist er wieder in der Mozartstadt zugegen.

"Sehr unzufrieden"
Trotz seiner zwischenzeitlichen Abwesenheit ist dem Deutschen sonnenklar: „Wir sind sehr unzufrieden. Es ist klar, dass wir eine andere Leistung abliefern und andere Ergebnisse holen müssen.“

Verzagen will Beiersdorfer aber noch lange nicht: „Wir glauben dennoch an unsere Mannschaft. Wir sind einig darüber, dass wir spielerisch mehr Möglichkeiten haben als letztes Jahr.“

Wenngleich der 46-Jährige eingestehen muss: „Wir sind noch nicht in der Form zusammengewachsen, wie wir uns das zu diesem Zeitpunkt vorstellen. Es bedarf noch Arbeit.“

Das Problem in der Offensive
Vor allem die Offensive des Meisters präsentiert sich in der laufenden Saison nicht besonders schlagkräftig. Lediglich acht Treffer wurden in neun Ligaspielen erzielt.

„Man macht das immer an zu wenig erzielten Toren fest. Aber dennoch, wenn man sich die Spieler anschaut, bin ich fest davon überzeugt, dass wir Spieler haben, die auch Tore erzielen können. Das gibt uns Mut und lässt uns positiv denken“, meint Beiersdorfer.

"Vorgaben konsequenter umsetzen"
Der Ex-Profi hat auch prompt einige Beispiele parat: „Wallner hat 19 Tore gemacht, Boghossian hat in Argentinien 17 Treffer erzielt, Alan hat bei Fluminense in den ersten zehn Spielen vier Tore geschossen und Zarate war für die Grasshoppers 14 Mal erfolgreich.“

Doch der Deutsche nimmt keinesfalls nur die Stürmer, die bislang mit Toren geizen, in die Pflicht: „Man muss nicht nur den Offensivspielern Vorwürfe machen. Das betrifft die ganze Mannschaft. Wie sie auf dem Feld steht. Da müssen die Vorgaben des Trainers konsequenter umgesetzt werden.“

"Alle Entscheidungen waren richtig"
Trotz der aktuellen Krise verteidigt der Sportchef die Transferpolitik. „Ich denke, dass alle Entscheidungen, die wir getroffen haben, richtig waren“, behauptet der 46-Jährige.

Und er fügt hinzu: „Es war eine Strategie von uns, junge Spieler zu holen. Wir wollten neuen Schwung in die Mannschaft bringen. Der Weg ist der richtige.“

Ein psychisches Problem
Vielmehr macht Beiersdorfer die derzeit herrschenden Probleme an der Psyche der Kicker fest: „Wenn die Erfolge ausbleiben, tendiert man dazu, daran zu zweifeln.“

„Gerade jetzt ist der Punkt gekommen, an dem man dagegen angehen, sich gerade machen und aufstehen muss. Wir müssen sagen: Das lassen wir nicht weiter zu. Wir wollen in der heimischen Liga nicht so schlecht aussehen.“

"Verantwortung gegenüber dem Publikum"
Auch Huub Stevens fordert: „Für mich ist wichtig, dass wir dem Publikum zeigen, dass wir am Samstag Mist gebaut haben.“

Im Gegensatz zu Rapid-Coach Peter Pacult will sich der Salzburg-Trainer voll und ganz auf die Europa League konzentrieren. Die nächste Meisterschaftsrunde ist noch kein Thema.

„Du hast eine Verantwortung gegenüber dem Publikum. Daher finde ich, dass das nächste Spiel immer das wichtigste ist. Deshalb versuchen wir auch, mit der bestmöglichen Aufstellung zu spielen“, begründet der Niederländer seine Ansichten.

Positiv, aber nicht blind
So ähnlich sieht es auch Beiersdorfer: „Gegen Juventus wollen wir uns nicht verstecken. Es ist wichtig, zu zeigen, dass wir das Spiel gewinnen wollen. Wir wollen außerdem zeigen, dass wir eine Mannschaft sind, die für ihr Publikum spielt, Rückgrat und Mut hat.“

Gute Nachrichten gibt es unterdessen von der medizinischen Abteilung. Milan Dudic und Jakob Jantscher werden am Donnerstag wieder spielen können. Und auch David Mendes dürfte rechtzeitig wieder fit werden.

Beiersdorfer bringt die Lage, in der sich die sportliche Leitung befindet, auf den Punkt: „Wir denken weiterhin positiv. Aber nicht blind positiv, das ist wichtig.“

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