UEFA-Cup

Bordeaux schlägt Austria 2:1

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Blitztor durch Kuljic reichte letztlich nicht: Bärenstarke Franzosen siegen durch Elfertor kurz vor Spielende hochverdient mit 2:1.

Pech für die Austria: Nach starkem Anfang müssen sich die Veilchen dem Tabellenvierten aus Frankreich, Girondins Bordeaux, doch 1:2 geschlagen geben. Die Entscheidung fiel drei Minuten vor Schluss durch einen Elfmeter.

Starker Anfang
Besser hätte die UEFA-Cup-Gruppenphase für die Austria nicht beginnen können. Schon nach fünf Minuten führten die Veilchen gegen den großen Favoriten Girondins Bordeaux 1:0. Acimovic-Freistoß von links, Kuljic steigt am Elfer am höchsten und sein Kopfball passt haargenau ins lange Eck.

Die Führung gab der Austria zunächst eine breite Brust. Die überrascht wirkenden Franzosen konnten sich oft nur durch Fouls helfen, aus den folgenden Standards wurden die Austrianer immer wieder gefährlich.

Girondins übernimmt Kommdando
Nach 15 Minuten bekam Girondins das Spiel aber langsam in Griff und kam auch zu ersten Chancen. Vor allem der junge Chamakh sorgte bei den rund 20.000 Fans im Wiener Ernst Happel Stadion immer wieder für Schrecksekunden. Die größte Chance hatte aber der Ex-Internationale Micoud: Sein Freistoß von links ging an Freund und Feind vorbei - und zum Glück auch haarscharf am langen Eck.

Nach etwas mehr als einer halben Stunde war diese Druckphase der Franzosen dann auch vorbei. Girondins blieb zwar die spielbestimmende Mannschaft, die Austria wurde aber im Konter immer wieder gefährlich. Auffällig auch, dass Bordeaux in der Defensive immer wieder für unnötige Fehler gut war. Sobald die Austria etwas mehr Pressing spielte, hatten auch die Franzosen ihre Probleme.

Wie aus dem Nichts dann doch der verdiente Ausgleich für Bordeaux: Tiefe Flanke in den Strafraum, Chamakh setzte sich gegen zwei Austria-Verteidiger durch und schoss trocken zum 1:1 ein.

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In der zweiten Hälfte lief das Spiel dann nur mehr in eine Richtung - nämlich Richtung Austria-Tor. Die Wiener kamen zu keiner einzigen Torchance mehr, mussten die klare Überlegenheit der Franzosen zur Kenntnis nehmen: Immer einen Schritt zu spät, die seltenen Angriffe viel zu zaghaft vorgetragen, keine Durchschlagskraft mehr im Zweikampf.

Etliche Chancen vernebelt
Ganz anders die Mannschaft aus Bordeaux, die das Spiel schon viel früher hätte entscheiden müssen. Ein Wendel-Gewaltfreistoß aus gut 30 Metern kann von Safar geklärt werden, in der 61. Minute dann gleich doppeltes Glück für die Austria: zunächst verfängt sich ein Schuss von Wendel im Abwehrbeton der Austria, der Abpraller springt zu Micoud, dessen Schuss springt vom Unterschenkel Schiemers noch ins Torout.

Elfer
In der 68. Minute wurde ein Kopfballtreffer vom Chamakh wegen Abseits fälschlicherweise nicht gegeben, danach ließen die Franzosen etwas nach, schienen sich mit dem einen Punkt zufrieden geben. Bis zur 87. Minute: Da legte Bak den Brasilianer Wendel im Strafraum. Wendel trat selbst an und verwertete eiskalt zum 2:1.

In den letzten Minuten konnte die Austria das Match nicht mehr drehen, zu abgebrüht agierten die Gäste aus Bordeaux. Letzlich war der österreichische Tabellenführer mit der knappen Niederlage sogar noch gut bedient.

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FK Austria - Girondins Bordeaux 1:2 (1:1)
Wien, Ernst-Happel-Stadion, 20.100, SR Proenca/Portugal
Tore: Kuljic (5.); bzw. Chamakh (45.+1), Wendel (88./Elfmeter)

Austria: Safar - Troyansky, Bak, Schiemer, Gercaliu - Standfest, Metz, Sariyar, Acimovic (82. Lasnik) - Kuljic (75. Mair), Lafata (64. Sulimani)

Bordeaux: Rame - Chalme, Diawara, Planus, Tremoulinas - Ducasse, Fernando, Micoud, Wendel - Chamakh, Obertan (77. Bellion)

Gelbe Karten: Metz, Troyansky, Bak, Sariyar bzw. Chalme

Die Besten: Safar, Acimovic, Kuljic bzw. Micoud, Wendel, Fernando, Chamakh

Bereits gespielt: Galatasaray Istanbul - Helsingborg 2:3 (1:2)

Tabelle
1. Girondins Bordeaux 2 Spiele 4:2 Tore 6 Punkte
2. Helsingborgs IF 2 4:3 4
3. Panionios Athen 1 1:1 1
4. Austria Wien 1 1:2 0
5. Galatasaray Istanbul 2 3:5 0

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Die 20.100 Fans hatten noch nicht Platz genommen, da stand es schon 1:0 für die Austria. Rame im Tor von Girondins war beim Kuljic-Kopfball machtlos.

Danach begannen die Franzosen aber immer mehr Druck zu machen. Vor allem Stürmer Chamakh brachte immer Unruhe in die Austria-Abwehr.

David Lafata blieb bis auf wenige Ausnahmen eher farblos.

Über den Kampf blieb man in der ersten Hälfte aber im Spiel.

Stürmer Sanel Kuljic versuchte mit Pressing und viel Laufarbeit die französische Abwehr ins Wanken zu bringen.

Joachim Standfest war vor allem mit Defensivaufgaben beschäftigt.

In der Nachspielzeit der ersten Hälfte durften die Franzosen endlich jubeln. Chamakh setzte sich gegen zwei Austria-Verteidiger durch und ließ Goalie Safar keine Chance.

Chamakh brachte die Austria-Abwehr auch in der zweiten Hälfte immer wieder ins Schwitzen.

Die Franzosen waren in Hälfte zwei die deutlich bessere Mannschaft.

Der Brasilianer Wendel machte in der 88. Minute mit einem sicher verwandelten Foul-Elfmeter alles klar.

Abgang der enttäuschten Austrianer.

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