ÖFB-Cup

Bullen gewinnen hitziges Duell der Erzrivalen mit 4:0

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Red Bull Salzburg hat im emotional aufgeladenen Cup-Duell mit der Salzburger Austria keine Nerven gezeigt.

Die "Bullen" gewannen den Zweitrunden-Schlager gegen den Regionalligisten am Dienstagabend vor 4.000 Zuschauern in Grödig souverän mit 4:0 (1:0) und stehen damit programmgemäß im Achtelfinale. Erwischt hat es mit der WSG Tirol hingegen den ersten Bundesligisten. Die Wattener mussten sich beim Zweitliga-Aufsteiger DSV Leoben mit 1:3 geschlagen geben.

Mit dem WAC (2:1 in Ried) und Austria Lustenau (3:2 bei der Vienna) sind zwei weitere Oberhaus-Clubs weiter. Auch die Zweitliga-Meisterkandidaten GAK (2:1 daheim gegen Stripfing) und SKN St. Pölten (3:2 in Dornbirn) stiegen auf. Das Duell zwischen dem Kapfenberger SV und Lafnitz war wegen eines Flutlichtausfalls einige Minuten unterbrochen, konnte dann aber fortgesetzt werden und endete mit einem 1:0 für die Gastgeber. Die zweite Runde wird am Mittwoch mit neun Spielen abgeschlossen, die Auslosung für das Achtelfinale erfolgt am kommenden Sonntag.

Bullen-Bus blockiert: Partie begann verspätet

Am Untersberg begann die Partie verspätet. Ein Auto versperrte die Zufahrt des Mannschaftsbusses von Red Bull Salzburg zum Stadion, die Profis benötigten länger. Sie zeigten sich davon unbeirrt. "Vollen Fokus auf das Sportliche" hatte Trainer Gerhard Struber vor dem Spiel mehrmals angekündigt. Er setzte nach der jüngsten Niederlage in der Meisterschaft auf viele seiner Stars, auch Alexander Schlager hütete das Tor. Er sollte vor den Augen ehemaliger Austria-Größen wie Heimo Pfeifenberger, Otto Konrad und Hermann Stadler wenig beschäftigt bleiben.

Teambus von Red Bull Salzburg
© APA/BARBARA GINDL
× Teambus von Red Bull Salzburg

Die Austria, die sich nach der Übernahme von Red Bull im Frühjahr 2005 ihrer Identität beraubt sah und sich im Unterhaus neu gründete, versuchte mit Einsatz dagegenzuhalten. Überhart agierten sie dabei aber nicht. Nach sieben Minuten war die Torsperre der Violetten dennoch gebrochen. Kapitän Amar Dedic (8.) bezwang Torhüter Manuel Kalman im zweiten Versuch. Dass es bis zum Pausenpfiff dabei blieb, verdankte der Westliga-Verein einerseits seinem disziplinierten Auftritt, andererseits dem rot-weißen Chancenwucher. So traf Luka Sucic die Latte (15.), Roko Simic scheiterte an Kalmans Reflex (23.).

Red Bull Salzburg
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× Red Bull Salzburg

Arsenal an Feuerwerkskörpern: Zweite Halbzeit begann verspätet

Auch die zweite Halbzeit begann verspätet, nachdem die Austria-Anhänger ein Arsenal an Feuerwerkskörpern gezündet hatten.

Red Bull Salzburg gegen Austria Salzburg
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× Red Bull Salzburg gegen Austria Salzburg

Einmal bot sich dem Außenseiter eine Chance. Yannic Fötschl tauchte in der 58. Minute vor Schlager auf, der Nationalteam-Keeper war aber schneller am Ball. Der kurz davor für Sucic ins Spiel gekommene Amankwah Forson (64.) beendete schließlich die leisen Hoffnungen der Heimfans und legte noch das 3:0 drauf (74.). Strahinja Pavlovic (83.) traf noch nach einem Eckball. Erst in den Schlussminuten kam noch Härte in die Partie.

Red Bull Salzburg
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Struber: "Professioneller Auftritt" 

"Es war ein professioneller Auftritt, wie man sich das vorstellt", sagte Struber im ORF-Interview. Torschütze Dedic meinte: "Wir waren sehr souverän, haben einfach verdient gewonnen." Die Stimmung im Stadion sei "schön" gewesen. "Es ist ja auch ein Derby."

Das Out der WSG in Leoben zeichnete sich schon in der Anfangsphase ab. Kevin Friesenbichler stellte aus einem Elfmeter auf 1:0 für die Hausherren (19.), Deni Alar legte bereits zwei Minuten später per Kopf nach und erhöhte in der 48. Minute auf 3:0. Der eingewechselte Nik Prelec sorgte in der 53. Minute für den Anschlusstreffer, mehr war für den aktuellen Bundesliga-Vorletzten allerdings nicht mehr drin.

WSG-Trainer Thomas Silberberger sprach danach von einem verdienten Ausscheiden. "Es macht mich sprachlos, wie wir dem Gegner die Tore am Silbertablett präsentieren. Alle drei Tore kamen durch grobe individuelle Fehler zustande", gestand der Tiroler. "Das hat auch nichts mit taktischer Ausrichtung oder Fehler in der Intensität zu tun, sondern ist einfach katastrophal."

Oberhaus-Schlusslicht Austria Lustenau eine Runde weiter

Im Gegensatz zur WSG kam das momentane Oberhaus-Schlusslicht Austria Lustenau eine Runde weiter - wenn auch mit Mühe. Bei der Vienna verlief für die Gäste zunächst alles nach Plan, Nikolai Baden-Frederiksen bescherte den Vorarlbergern mit seinem Doppelpack (5. mit einem Schuss aus der eigenen Hälfte, 20.) eine frühe 2:0-Führung. Die Wiener schöpften dank Bernhard Luxbacher (51.) wieder Hoffnung, doch Torben Rhein schoss aus einem Penalty wieder den alten Zwei-Tore-Vorsprung heraus (63.). Der Vienna gelang durch Philipp Ochs (67.) nur noch das 2:3.

Ebenfalls nur mit einem knappen Sieg zog der WAC in die Runde der letzten 16 ein. Mohamed Bamba scorte für die Wolfsberger (43., 72.), die Rieder konnten dem nur ein Tor von David Bumberger entgegensetzen (75.). WAC-Torhüter Lukas Gütlbauer parierte in der Nachspielzeit noch eine Riesenchance der Hausherren. Auch der GAK landete einen 2:1-Erfolg - vor Heimpublikum trafen Levan Eloshvili (12.) und Milos Jovicic (45.). Nach dem Anschlusstreffer von Stefan Rakowitz (48.) kam noch einmal Spannung auf, der Zweitliga-Spitzenreiter brachte den Vorsprung trotzdem über die Zeit.

GAK-Konkurrent St. Pölten musste in Dornbirn in die Verlängerung, ehe Kevin Monzialo den entscheidenden Treffer erzielte. Für die Kapfenberger war Artur Murza für das Gold-Tor verantwortlich.

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