Salzburg feiert verdienten 1:0-Sieg über Rapid. Schon 5 Punkte Vorsprung.
Red Bull Salzburg hat in der Fußball-Bundesliga einen wichtigen Schritt Richtung Titelverteidigung gemacht. Mit einem 1:0-(0:0)-Auswärtserfolg beim SK Rapid feierten die Mozartstädter im Schlager der 22. Runde am Sonntag einen im Meisterschaftsrennen vielleicht schon vorentscheidenden Prestigesieg gegen den vermeintlich größten Konkurrenten. Rabiu Afolabi fixierte in der 67. Minute nach einem Eckball per Kopf die erste Saison-Heimniederlage für die Hütteldorfer.
Bullen nur zu zehnt
Dabei musste der Spitzenreiter in einem über
weite Strecken schwachen Spiel nach einem harten Ausschluss für Franz
Schiemer (57.) über eine halbe Stunde zu zehnt spielen. Die Mannschaft von
Trainer Huub Stevens feierte trotzdem den dritten Sieg im dritten Liga-Spiel
im Frühjahr und liegt nun fünf Zähler vor der Austria und sechs vor Rapid.
Der im neuen Jahr weiter sieglose Rekordmeister rutschte hingegen in eine
kleine Mini-Krise: In drei Spielen holte Rapid bisher nur einen Zähler.
Hofmann verlängert
Jubel brandete im mit 17.500 Zuschauern
ausverkauften Hanappi-Stadion allein vor Anpfiff auf. Die
Vertragsverlängerung von Rapid-Kapitän Steffen
Hofmann war dann aber auch schon der emotionale Höhepunkt einer in Summe
ereignislosen ersten Spielhälfte. Beide mit 4-4-2-Formationen eingelaufene
Teams agierten in einem von Taktik geprägten Spiel äußerst zurückhaltend und
neutralisierten sich gegenseitig.
Kaum zählbare Chancen
Rapid war zwar optisch bemühter als
die Gäste, die Grün-Weißen fanden aber kein probates Mittel, die Salzburger
Defensive zu knacken. Die "Bullen" ihrerseits wirkten ohne den auf
der Bank sitzenden Somen Tchoyi in der Offensive einfallslos. Einzig
Ex-Rapidler Roman Wallner gefährdete mit zwei Freistößen (28., 33.) das
Gehäuse der Wiener, die ihrerseits durch einen Kopfball von Rene Gartler
(26.) nur einmal gefährlich im Salzburger Strafraum agierten.
Hektik nach Schiemer-Ausschluss
Fahrt nahm die Partie auch nach
dem Seitenwechsel erst nach dem umstrittenen Ausschluss von Schiemer (57.)
auf. Der links in der Viererkette aufgebotene ÖFB-Teamkicker kam am
gegnerischen Strafraum zu Fall, was Schiedsrichter Drabek als Schwalbe
wertete. Zum Entsetzen der Mozartstädter schickte der Unparteiische den
bereits verwarnten Schiemer mit Gelb-Rot vom Platz.
Soma vergibt beste Rapid-Chance
Salzburg-Trainer Stevens
reagierte prompt und brachte Andreas Ulmer anstelle von Wallner. Nach einem
Freistoß von Hofmann hätte Ragnvald Soma dann schon die Führung für
Grün-Weiß erzielen müssen, der norwegische Verteidiger ließ aber allein vor
Eddie Gustafsson die Qualitäten eines Stürmers vermissen (59.). In dieser
Phase schien Rapid schon die Überhand zu übernehmen, ehe der Meister durch
den nach einem Svento-Corner sträflich vernachlässigten Afolabi eiskalt
zuschlug.
Nach dem Gegentreffer wirkte die Pacult-Elf geschockt. Salzburg kam trotz nummerischer Unterlegenheit im Schongang zum sechsten Auswärtserfolg in dieser Saison.
SK Rapid Wien - Red Bull Salzburg 0:1 (0:0)
Wien,
Hanappi-Stadion, 17.500 (ausverkauft), SR Drabek
Tor: 0:1 (67.)
Afolabi
Rapid: Payer - Kulovits (80. Trimmel), Eder, Soma, Katzer - Hofmann, Heikkinen, Pehlivan (70. Boskovic), Kavlak - Gartler (63. Salihi), Jelavic
Salzburg: Gustafsson - Schwegler, Sekagya, Afolabi, Schiemer - Leitgeb (83. Augustinussen), Opdam, Pokrivac, Svento (81. Tchoyi) - Janko, Wallner (59. Ulmer)
Gelb-Rote Karte: Schiemer (57./Unsportlichkeit)
Gelbe Karten:
Katzer bzw. Schwegler