3:2 gegen Liverpool

Chelsea erstmals im CL-Finale

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Londoner zwingen "Reds" in der Verlängerung 3:2 in die Knie und stehen erstmals im Champions League-Finale. Dort wartet Manchester United.

FC Chelsea - FC Liverpool 3:2 n.V. (1:1)
London, Stamford Bridge, 40.000 Zuschauer (ausverkauft), SR Roberto Rosetti (ITA)
Hinspiel: 1:1
Tore: Drogba (33., 105.), Lampard (98./Foulelfmeter); bzw. Torres (64.), Babel (117.)

Der FC Chelsea steht erstmals im Finale der Fußball-Champions-League. Die Londoner setzten sich im Halbfinal-Rückspiel am Mittwoch vor eigenem Publikum gegen Liverpool nach Verlängerung mit 3:2 durch und treffen damit am 21. Mai in Moskau in einem rein englischen Endspiel auf Manchester United. Für die Benitez-Elf ist der Traum vom dritten Finale in vier Jahren hingegen geplatzt.

Matchwinner Drogba
Drogba hatte Chelsea bereits in der ersten Hälfte mit 1:0 in Führung gebracht (33.), ehe Torres mit seinem Ausgleich zum 1:1 in der 64. Minute eine Verlängerung erzwang. Lampard (richtig) ebnete Chelsea per Elfmeter in der 98. Minute den Weg zum Sieg, Drogba machte diesen mit seinem zweiten Treffer des Abends in der 105. Minute perfekt. Liverpool konnte damit zwar erstmals seit der Amtsübernahme von Trainer Rafael Benitez 2004 einen Treffer an der Stamford Bridge erzielen, Chelsea ist in der Königsklasse aber seit Februar 2006 zu Hause weiter ungeschlagen.

Chelsea überlegen
Im strömenden Dauerregen von London konnte Liverpool in der ersten Hälfte nur zu Beginn mithalten. Torres, einziger echter Stürmer der "Reds" vergab da auch die einzige echte Torchance seines Teams, scheiterte in der 10. Minute am herauseilenden Cech. In der Folge übernahmen die Gastgeber vor 40.000 Zusehern das Kommando, Drogba (6., 19.), Essien (22.) und Ballack (26.) deuteten mit guten Möglichkeiten die Gefährlichkeit schon an.

Drogba war es denn auch, der sein Team mit 1:0 in Führung brachte: Kalou war nach einem leichtsinnigen Ballverlust Torres' rund 25 Meter vor dem Liverpool-Kasten an den Ball gekommen und prüfte mit einem tollen Versuch Reina. Der Schlussmann musste das Leder abprallen lassen und eröffnete dem alleine heraneilenden Drogba die Möglichkeit zum Schuss, der denn auch prompt und präzise neben der rechten Stange zum 1:0 einschlug (33.). Liverpool wirkte in der Folge geknickt, ideenlos, offensiv harmlos und musste froh sein, ohne weiteren Gegentreffer in die Kabinen zu kommen - so hatte Ballack in der 43. Minute einen Freistoß nur knapp neben das Tor gesetzt.

Liverpool kommt auf
Das Team von Benitez erschien nach Seitenwechsel unverändert aber mit gesteigertem Elan am Feld. Das erste kräftige Lebenszeichen gab Kuyt, der sich in der 48. Minute an einem schwer zu spielenden Ball versuchte und aus kurzer Distanz nur knapp scheiterte. Auch wenn der Elan der ersten Minuten wieder verflog, so hatte Liverpool doch mehr vom Spiel. Ein Umstand, der nach gut einer Stunde mit den Ausgleich belohnt wurde: Benayoun tankte sich von rechts außen bis in die Mitte der Strafraumgrenze vor und gab auf Torres ab, der locker zum verdienten 1:1 einschoss (64.).

Verlängerung entschied
Doch Chelsea blieb eine passende Antwort schuldig. Beide Teams agierten mit fortschreitender Spielzeit ängstlicher und ineffektiver, lieferten sich auf schwerem, rutschigen Terrain einen zerfahrenen Kampf, der folgerichtig in die Verlängerung ging. Dort eröffnete die Benitez-Elf mit zwei Chancen durch Hyypiä und Gerrard, das Tor machte aber Chelsea: Erst wurde ein Essien-Treffer wegen Drogbas passiven Abseits' richtigerweise aberkannt (95.), dann brachte Hyypiä Ballack im Strafraum zu Fall - Lampard ließ sich die Chance vom Elfmeterpunkt nicht entgehen (98.). Die Entscheidung führte Drogba mit dem Treffer zum 3:1 herbei, dem eine herrliche Vorarbeit von Anelka vorausgegangen war. Der Anschlusstreffer durch den in der 98. Minute für Torres eingewechselten Babel, den Czech selbst ins Tor lenkte, kam zu spät (117.).

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